Tarnname „Wüste“

Geocache zum Ölschieferwerk reaktiviert

Der Geocache zum Ölschieferwerk auf dem Höhnisch bei Dußlingen ist wieder zugänglich und bietet jetzt noch mehr Stationen.

08.08.2018

Eine Tafel des Dußlinger Geschichtspfads verweist auf das NS-Unternehmen „Wüste“. Archivbild: Eisele

Eine Tafel des Dußlinger Geschichtspfads verweist auf das NS-Unternehmen „Wüste“. Archivbild: Eisele

Dußlingen. Der Geocache führt durch das Gelände zwischen dem Karl-von-Frisch-Gymnasium und der Gemeinde Dußlingen. Er enthält Informationen zu einzelnen Aspekten des Abbaus von Ölschiefer zwischen Dußlingen, Gomaringen und Nehren 1944 bis 1946. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs mussten KZ-Häftlinge aus Bisingen und italienische Kriegsgefangene sowie Zwangsarbeiter Anlagen aufbauen und betreiben, mit denen das Deutsche Reich Öl aus Schiefergestein gewinnen wollte. Die Anlagen gehörten zu einem Projekte, das unter dem Tarnnamen „Wüste“ firmierte und zu dem das Heimatmuseum in Bisingen weiterführende Informationen enthält.

Interessierte können den Geocache mit GPS-Geräten oder einer Smartphone-App bei den Koordinaten N 48° 26.905 E 009° 04.120 starten. Der Geocache ist zudem bei www.geocaching.com eingetragen. Jede gefundene Station mit informativen Texten enthält dann die Koordinaten der folgenden. An der letzten Station darf man ein Geschenk mitnehmen.

Fünf Stationen dieses Geocache richteten die vom Landkreis Tübingen qualifizierten und betreuten Jugendguides 2013 ein. In einem Schulprojekt haben Schüler/innen der 9. Klassenstufe des Karl-von-Frisch-Gymnasiums den Cache im Juni 2018 erneuert und ergänzt. Quin Diehl, Paul Fauser, Linus Neunstöcklin, Lukas Schiele und Joel Trepte erarbeiteten unter Anleitung des Referendars Florian Kubsch zwei zusätzliche Texte. Einer befasst sich mit den italienischen Kriegsgefangenen. Im Kreisarchiv recherchierte die Projektgruppe beispielsweise Zeitzeugenaussagen, denen zufolge es am Ende des Zweiten Weltkriegs Pläne zur Ermordung der Zwangsarbeiter gegeben habe. Der zweite Text widmet sich dem Schicksal des polnischen Professors Wladyslaw Bogatkiewicz, der in Gomaringen Zwangsarbeit leisten musste und starb dort. TA

Informationen zu den Jugendguides erteilen Wolfgang Sannwald oder Elke Thran vom Kreisarchiv Tübingen unter 0 70 71 / 2 07 52 02.

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Erstellt:
08.08.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 50sec
zuletzt aktualisiert: 08.08.2018, 01:00 Uhr

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