Impfskepsis wirkt

Gesundheitsrisiken durch sinkende Impfquoten in der EU

Das schwindende Vertrauen der Öffentlichkeit gegenüber Impfungen stellt eine große Herausforderung dar und wirkt sich schon jetzt auf die öffentliche Gesundheit aus, so die Abgeordneten.

25.04.2018

Europaweit sinkt die Bereitschaft, sich impfen zu lassen. Das EU-Parlament ist darüber sehr besorgt und versucht, das wieder zu ändern. Bild: sharryfoto / fotolia

Europaweit sinkt die Bereitschaft, sich impfen zu lassen. Das EU-Parlament ist darüber sehr besorgt und versucht, das wieder zu ändern. Bild: sharryfoto / fotolia

Das Parlament nimmt mit Besorgnis zur Kenntnis, dass aus den epidemiologischen Daten zum aktuellen Impfstand in den Mitgliedstaaten hervorgeht, dass bei der Akzeptanz von Impfstoffen große Lücken bestehen und die Durchimpfungsraten, die für einen angemessenen Schutz vor durch Impfung vermeidbaren Krankheiten erforderlich sind, unzureichend sind, heißt es in einer am vergangenen Donnerstag verabschiedeten Entschließung.

Die zunehmende und weit verbreitete Impfskepsis hat bereits Folgen, wie zum Beispiel vermeidbare Masernausbrüche in mehreren europäischen Ländern, so der Text.

Die Abgeordneten weisen darauf hin, dass Impfstoffe im Zuge mehrerer Testphasen eine strenge Prüfung durchlaufen und regelmäßig erneut überprüft werden. Sie begrüßen die bevorstehende Einleitung einer im Rahmen des Gesundheitsprogramms der EU kofinanzierten gemeinsamen Maßnahme, die darauf abzielt, die Durchimpfungsrate zu erhöhen. Zudem fordern sie die Kommission auf, ihre Unterstützung für einzelstaatliche Bemühungen um eine höhere Durchimpfungsrate weiter zu verstärken.

Die Abgeordneten schlagen vor, die EU-Rechtsgrundlage für eine Durchimpfungsrate zu stärken und fordern die Kommission auf, unionsweit einen besser harmonisierten und besser abgestimmten Impfplan zu fördern.

Die Abgeordneten betonen, dass mehr Transparenz bei der Herstellung und Bewertung von Impfstoffen und ihren Zusatzstoffen und die Finanzierung unabhängiger Forschungsprogramme zu den möglichen Nebenwirkungen zur Wiederherstellung des Vertrauens in Impfstoffe beigetragen könnte. Sie weisen darauf hin, dass Wissenschaftler Interessenkonflikte offenlegen müssen. Wenn sie sich in einem Interessenkonflikt befinden, sollten sie von Bewertungsgremien ausgeschlossen werden. Zudem fordern sie, dass die Aussprachen des Bewertungsgremiums der Europäischen Arzneimittel-Agentur nicht länger vertraulich sind. fk

Zum Artikel

Erstellt:
25.04.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 45sec
zuletzt aktualisiert: 25.04.2018, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen