Ein Musiker mit viel Wortwitz

Günter Sopper wird von Anything Goes mit einem Abschiedskonzert geehrt

Am Samstag, 25. Mai, lädt der Musicalchor Anything Goes des Liederkranzes Jettenburg zum Abschiedskonzert für seinen Dirigenten Günter Sopper ein. Wir sprachen mit dem 70-jährigen Komponisten, Musiker, Kleinkünstler und Schriftsteller über die Höhepunkte seiner künstlerischen Laufbahn und die Pläne für die Zukunft.

22.05.2019

Am Samstag, 25. Mai, lädt der Musicalchor Anything Goes um 20 Uhr zum Abschiedskonzert für Günter Sopper in das Dorfgemeinschaftshaus Jettenburg ein. Bild: Stefan Zibulla

Am Samstag, 25. Mai, lädt der Musicalchor Anything Goes um 20 Uhr zum Abschiedskonzert für Günter Sopper in das Dorfgemeinschaftshaus Jettenburg ein. Bild: Stefan Zibulla

TAGBLATT ANZEIGER: Sie haben den Musicalchor Anything Goes zwölf Jahre geleitet. Fällt Ihnen der Abschied schwer?

Günter Sopper: Auf jeden Fall! Schließlich habe ich den Chor 2006 mitgegründet. Die Sängerinnen und Sänger waren von Anfang an mit großer Begeisterung dabei. Über eine Zeitungsanzeige hatten wir nach Interessenten gesucht und schon beim ersten Treffen war die Bude voll.

Bereits im vorigen Jahr mussten Sie die Leitung der „Melange am Mittwoch“ im Tübinger Vorstadttheater aus gesundheitlichen Gründen abgegeben. An welche Höhepunkte aus diesen Programmen erinnern Sie sich besonders gerne?

Seit 2004 habe ich fast 90 Termine für die Melange geleitet. Dabei konnte ich mit zahlreichen Künstlern aus ganz unterschiedlichen Genres zusammenarbeiten. In dieser Zeit habe ich viele Höhepunkte erlebt. Beispielsweise habe ich 2007 zusammen mit Sami Cicilli den Türkischen Marsch improvisiert – er auf dem Kanun, einem alten arabischen Instrument und ich auf dem Klavier. Und im Dezember 2018 habe ich zusammen mit Herwig Rutt, Michael Schirmer und Christian Schomers den „Galop-Marche“ achthändig auf dem Klavier gespielt. Die Melange hat in den vergangenen Jahren viele Liebhaber gewonnen und ich bin sehr froh, dass sie weiterläuft.

In der Melange haben Sie auch eigene Texte rezitiert, die in verschiedenen Büchern veröffentlicht wurden. Wie entstehen Ihre Gedichte und Geschichten, die sich durch sehr viel Wortwitz auszeichnen?

Meistens ganz spontan. Die Ideen entstehen in Situationen, die ich im Alltag erlebe oder durch Begriffe, die mir in den Medien begegnen. Die Texte, die dabei angeregt werden, schreibe ich dann auch gleich auf.

Beim Tübinger Publikum punkten Sie mit Ihrem steirischen Charme.

Wenn ich auf der Bühne stehe, hört man natürlich, dass ich Österreicher bin. Das Publikum identifiziert mich aber nicht mit der Steiermark. Der steirische Dialekt kann nämlich wie der schwäbische als etwas unschön empfunden werden (lacht).

Ziehen Sie sich jetzt völlig von Ihrer künstlerischen Tätigkeit zurück?

Ich muss zwar mit meinen Kräften haushalten. Aber ich werde mich weiter als Künstler engagieren. So werde ich auch künftig immer wieder Beiträge zur „Melange am Mittwoch“ beisteuern. Am 2. Juni präsentiere ich zusammen mit Eleonore Hochmuth im Botanischen Garten in Tübingen ein musikalisch-lyrisches Programm unter dem Titel „Mein Freund der Baum“. Und am 24. November mache ich mit ihr eine Matinee im Vorstadttheater. Zudem möchte ich meine Kompetenz auf dem Gebiet von Musiklehre, Lied, Chanson und Theater gerne als freier Lehrer und künstlerischer Coach weitergeben. Ich stehe auch für Lesungen in kleinem Rahmen oder bei festlichen Anlässen zur Verfügung. Ich habe fast 80 Werke komponiert, darunter sind viele Chansons. Über Aufführungen würde ich mich freuen. Und ich setze auch gerne neue Auftragskompositionen um.

1984 haben Sie Ihre Stelle als musikalischer Leiter am Landestheater angetreten. Seither leben Sie in Tübingen. Ist die Unistadt am Neckar für Sie zur Heimat geworden oder zieht es Sie wieder zurück in Ihre Geburtsstadt Fürstenfeld?

Tübingen ist für mich die ideale Stadt. Hier finde ich viele kulturelle Angebote und interessante Gesprächspartner. Deshalb: I will nit hoam nach Fürstenfeld! Fragen von Stefan Zibulla

www.guenter-sopper.de

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Erstellt:
22.05.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 36sec
zuletzt aktualisiert: 22.05.2019, 01:00 Uhr

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