Schlechte Gleislage

Langsamfahrstellen sorgen für Bahn-Verspätungen

Seit Wochen ist der Bahnverkehr auf der Hohenzollerischen Landesbahn zwischen Tübingen und Balingen im Verspätungsmodus. Schuld sind „schlechte Gleislagen“ wegen der großen Hitze im Sommer.

17.10.2018

Verspätung der Hohenzollerischen Landesbahn in Tübingen. Bild: Brieschke

Verspätung der Hohenzollerischen Landesbahn in Tübingen. Bild: Brieschke

Kreis Tübingen. Fünf bis zehn Minuten Verspätung sind bei den Zügen auf der Strecke zwischen Tübingen und Balingen zur Zeit fast schon pünktlich. Auf der eingleisigen Strecke der Hohenzollerischen Landesbahn (HzL) summieren sich die Verspätungen ständig auf, wenn ein Zug darauf warten muss, dass der Gegenzug in den Bahnhof einfährt. Da können dann schon mal 20 oder 30 Minuten zusammen kommen. Anfang Oktober zum Beispiel kam ein Interregio-Express sogar über 40 Minuten zu spät in Tübingen an. Manchmal fällt ein Zug aber auch einfach komplett aus.

Warum das so ist, erklärte die Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG, mit der die HzL Anfang des Jahres fusioniert ist, auf Nachfrage folgendermaßen: „Ende August 2018 wurden vom Betreiber der Infrastruktur auf der Zollern-Alb-Bahn 1, der DB Netz AG, mehrere Langsamfahrstellen eingerichtet. Deshalb müssen die Züge auf bestimmten Abschnitten ihre Geschwindigkeit verringern, sodass der geltende Fahrplan oftmals nicht eingehalten werden kann.“ Die Gleise, auf denen die Landesbahn fährt, gehören nämlich der Deutschen Bahn und die DB Netz AG ist dafür verantwortlich, sie instand zu halten. Und eine Instandhaltung ist offensichtlich seit diesem Sommer dringend notwendig.

„Die Langsamfahrstellen“, erklärte eine Pressesprecherin der DB Netz AG, „wurden auf Grund schlechter Gleislage eingerichtet, welche sich auf die langanhaltende Hitze zurückführen lässt.“ Der Schotter habe sich so sehr verlagert, dass auf den Gleisen kein schneller Zugverkehr mehr möglich sei.

Schotter im Gleis muss grundsätzlich immer mal wieder saniert werden, er kann auch durch zu viel Regen instabil werden. Deswegen werden die Gleise auch regelmäßig überprüft.

Für die Steinlachtalstrecke ist ein Ende der Probleme in Sicht: Seit Wochen ist nachts eine Stopfmaschine unterwegs, die den Gleisschotter auflockert und auffüllt. Die Strecke zwischen Tübingen und Hechingen war in den Nächten seit Samstag dran. Ab jetzt werden die Strecken nach Gammertingen und nach Balingen von der Stopfmaschine bearbeitet. Die Pressesprecherin ist zuversichtlich, dass die gesamten Sanierungsmaßnahmen bis zum 26. Oktober beendet sein werden. Angelika Brieschke

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Erstellt:
17.10.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 17.10.2018, 01:00 Uhr

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