Smartphone gegen Kamera

Heute wird fast nur noch mit dem Handy fotografiert

Fast jeder Deutsche hat heutzutage ein Smartphone. Man nutzt es zum Nachrichten schreiben, telefonieren und auch um zu fotografieren.

12.06.2019

Bei schwierigen Lichtverhältnissen ist die Spiegelreflexkamera gegenüber dem Smartphone im Vorteil.Bild: Dennis Duddek

Bei schwierigen Lichtverhältnissen ist die Spiegelreflexkamera gegenüber dem Smartphone im Vorteil.Bild: Dennis Duddek

Tübingen Unser Smartphone ist unser täglicher Begleiter und kaum aus unserem Leben wegzudenken. 58 Millionen Deutsche besitzen ein Smartphone. Das Smartphone hat die Fotografie verändert. Weil jeder die Möglichkeit hat, mit dem Smartphone schnell ein Bild zu machen, wird heute soviel fotografiert wie noch nie. Brauchen wir heutzutage dann überhaupt noch teure Kameras um zu Fotografieren? Holger Famula, Filialleiter des Foto-Markts in Tübingen, findet Argumente für die Kamera: „Ein großer Nachteil eines Smartphones ist der sehr kleine Sensor, der uns nicht wirklich Spielraum gibt. Zudem kann man bei vielen Smartphones weder Blende noch Iso-Wert einstellen, außer man installiert eine separate App auf dem Smartphone, was uns beim Fotografieren sehr einschränkt. Wenn die Lichtverhältnisse etwas schlechter werden, dann hat das Smartphone keine Chance gegen eine richtige Kamera.“

Dieser Beurteilung stimmt auch Thomas Winklbauer vom Tübinger Foto-Markt zu: „Ich finde es toll, dass dank der Smartphones immer mehr fotografiert wird. Durch das Smartphone bekommen viele Menschen einen guten Einstieg in die Fotografie. Sobald sie merken, dass sie damit langsam an ihre Grenzen stoßen, kaufen sie sich eine hochwertige Kamera mit gutem Objektiv.“

Das Smartphone hat die Fotografie wieder populärer gemacht und gleichzeitig die Kompaktkameras verdrängt. Kompaktkameras eigneten sich vor allem für die Aufnahme von Urlaubserinnerungen. Heute werden laut einer Analyse von Statista fast 70 Prozent der Urlaubsbilder mit dem Smartphone gemacht und nur noch knapp 26 Prozent mit der Kompaktkamera. Durch die Kombination von Software und manchmal bis zu drei Linsen kommen Smartphones langsam, aber sicher immer näher an die guten Kompaktkameras heran. „Diese Software kommt seit längerem auch schon in hochwertigen Kameras zum Einsatz“, stellt Famula fest. „Im Unterschied zu Smartphones erzeugt die Software in hochwertigen Kameras keine künstliche Blende, sondern wählt die Blende im Porträtmodus aus. In Smartphones wird die Blende durch die Software bearbeitet.“

Auch im Preis-Leistungs-Verhältnis liegt das Smartphone ein bisschen vor der Kamera. Schließlich kann man damit nicht nur fotografieren. Schon für 500 Euro bekommt man ein Smartphone mit guter Kamera. Und für knapp 1000 Euro dann das Spitzenmodell mit Super-Kamera und allem drum und dran. Bei den Spiegelreflexkameras geht es meist ab vierhundertfünfzig Euro los. Und die neusten Spitzenmodelle können gerne bis zu fünftausend Euro kosten. Aber wer gerne fotografiert, investiert diese Summen.

Natürlich kann man das Smartphone auch in Verbindung mit einer hochwertigen Kamera nutzen. Fast jeder Kamerahersteller bietet zu hochwertigen Kameras eine App an, mit der man das Smartphone als Fernauslöser nutzen sowie die Bilder von der Kamera direkt aufs Smartphone ziehen und so in Social Media netzwerken direkt posten kann.

Auch beim Filmen liegt eine hochwertige Kamera deutlich vor dem Smartphone. Denn durch die entsprechende Einstellung der Blende kann beispielsweise der Hintergrund unscharf gestaltet werden. Und mancher Fotograf genießt das Gefühl, eine gute Kamera in der Hand zu halten.Dennis Duddek