Aspenhau, Blaulach und Kalleehöhe

Hinaus ins Grüne: Rundwanderung durch den Tübinger Süden

30.11.2022

Der Blick vom Tübinger Galgenberg Richtung Schwäbische Alb ist sehr idyllisch. Bilder: Arndt Spieth

Der Blick vom Tübinger Galgenberg Richtung Schwäbische Alb ist sehr idyllisch. Bilder: Arndt Spieth

Diese kurzweilige Rundwanderung vom Tübinger Sudhaus zum Französischen Viertel führt uns durch manchmal fast unberührte Natur und zu interessanten Punkten der jüngeren Tübinger Geschichte. Da wir auch auf Naturwegen wandern, empfiehlt sich in dieser Jahreszeit ruschfestes Wanderschuhwerk sowie Trittfestigkeit.

Beginn dieser Rundwanderung ist beim Sudhaus in Tübingen-Derendingen. Auf dem asphaltierten Kelterweg spazieren wir links am Sudhaus vorbei und halten uns am Waldrand rechts. Wir folgen dem mit einem roten Punkt gekennzeichneten Aspenhauweg für eine längere Zeit bergauf durch den jetzt fast kahlen Wald. Nach 400 Metern geht es an einer Wegkreuzung weiter geradeaus. Der Aspenhauweg steigt erst noch leicht an, fällt dann wieder etwas ab und geht wieder bergauf.

Hier sehen wir den Waldrand zwischen den Bäumen durchblitzen und von links einen Weg einbiegen. Wir biegen hier nach links und folgen dem Waldweg talwärts, bis wir auf eine betonierte Panzerstraße stoßen. Nun geht es nach links und bei Regenwetter wandern wir am besten auf dem Panzerplattenweg bis zum Französischen Viertel. Sonst folgen nach circa 60 Meter einem Waldpfad nach rechts durch den fast urwaldähnlichen Weiherhau. Kurz vor einem Bachlauf schwenkt der Weg nach links und wir passieren einen alten Schießstand. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts trainierten hier deutsche Soldaten das Schießen und nach dem 2. Weltkrieg hatten die Franzosen hier ihren Truppenübungsplatz.

Nach dem Ziegelgemäuer spazieren wir geradeaus weiter und halten uns immer links der Blaulach. Schließlich verlassen wir den Wald und erreichen die Tübinger Wagenburg. 1991 siedelten sich nach Abzug der französischen Garnison im verwilderten Gelände nahe der verlassenen Hindenburg-Kaserne die Wagenburgen „Kuntabunt“ und „Bambule“ an. Direkt vor den ersten Holzwägen biegen wir rechts ab und wandern auf einem Wanderpfad zwischen Wagensiedlung und Blaulach direkt ins Französische Viertel.

Wir folgen der Aixer Straße, erst geradeaus und dann nach links durch das Quartierszentrum mit seinen Läden und verschiedenen Einkehrmöglichkeiten. Nach dem Bioladen „Rote Rübe“ biegen wir nach links und kommen zur ökumenischen „Kirch am Eck“. In der Eisenhutstraße halten wir uns links und wandern an der nächsten Kreuzung die Wohnstraße „Wennfelder Garten“ rechts hoch. Hier wird sein einigen Jahren kräftig gebaut und die Wohnsiedlung aus der Nachkriegszeit wurde fast ganz durch hohe Neubauten ersetzt. Nach Gebäude Nr. 22 folgen wir dem Treppenweg rechts hoch. Es geht links am Haus Nr. 26 vorbei und wir erreichen schließlich die Sudetenstraße, der wir links hoch bis zum Waldrand folgen.

Hier gehen wir auf dem rechts und parallel davon verlaufenden Fußweg direkt unterhalb des Bergfriedhofes durch den Wald, bis wir wieder freies Gelände und die Zufahrt zum Natursteinpark Rongen erreichen. Hinter den beiden Säulen erstreckt sich der interessante Steinpark. Er kann immer besichtigt werden und es gibt hier einiges zu entdecken wie alte Säulen, Reliefs, Friese und mehr. (Alles kann käuflich erworben werden.)

Das ehemalige Garnisonsdepot Schindhau mit seinen noch gut erhaltenen Gebäuden und Schuppen der französischen Streitkräfte hat mit den vielen Steinskulpturen heute etwas Verwunschenes und lohnt einen Besuch. Es gibt hier auch einen sehenswerten Kunstpfad beziehungsweise einen geologischen Lehrpfad der Fa. Rongen mit Infotafeln zu den bei uns üblichen Werksteinen. Für diesen Pfad geht man nach der Linkskurve durch das Tor (der rechte Flügel ist für Interessierte offengehalten) und hält sich vor dem Bürogebäude rechts.

Zurück an der Einfahrt mit den beiden Säulen gibt es die Möglichkeit, durch den Wald zum Sudhaus zurückzukehren. Man folgt hierfür der Straße circa 100 Meter nach Westen und kommt auf dem von links einmündenden Waldweg wieder zum Aspenhauweg und es geht rechts zurück zum Sudhaus.

Ansonsten halten wir uns am Waldrand rechts und wandern die Galgenbergstraße am Bergfriedhof hoch zum Galgenberg. Der auch im Winter sonnenexponierte Hang bietet oben einen schönen Blick auf die Schwäbische Alb. Nach dem Friedhofsparkplatz schwenkt die Straße bald nach rechts und wir folgen vor der Kurve einem anfangs asphaltierten Weg geradeaus durch ein Wochenhausgebiet mit schönen Ausblicken.

Es geht bergab, wir stoßen auf einen Zufahrtsweg, biegen links ein und wandern auf dem Naturweg in südliche Richtung. Bald haben wir die Kalleehöhe erreicht. Die heute ziemlich zugewachsene Aussichtsstelle wurde Anfang des 20. Jahrhunderts nach General Eduard von Kallee benannt. Ein Gedenkstein an die 1864 hier gegründete christliche Verbindung Wingolf erinnert noch daran, dass dieser Platz oberhalb des früheren Gasthof Waldhörnle einst ein beliebter Treffpunkt für farbentragende Studenten war. Wir wandern rechts am Stein vorbei und steigen den Zickzackweg hinunter ins Steinlachtal. Unten, direkt links vom Treppenweg, stand lange Zeit das legendäre Tübinger Ausflugslokal Waldhörnle, in dessen noch erhaltenen Brauereigebäuden sich heute das Soziokulturelle Zentrum Sudhaus befindet. Hier endet unsere Tour. Arndt Spieth

Länge: 5,9 Kilometer

Gehzeit: 2 Stunden

Höhenunterschiede: 189 Meter

ÖPNV: Bus Linie 3, Bushaltestelle Fuchsstraße, von dort durch die Unterführung zum Sudhaus

Pkw: Parkplatz beim Sudhaus

Einkehrmöglichkeiten:

Lokale im Französischen Viertel

GPS-Track: https://out.ac/IFEXrk

www.wanderwerkstatt.com

Mitten im Schindhau gibt es ein zauberhaftes Steinparadies.

Mitten im Schindhau gibt es ein zauberhaftes Steinparadies.

Beim geologischen Lehrpfad erfährt man viel über Werksteine.

Beim geologischen Lehrpfad erfährt man viel über Werksteine.

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Erstellt:
30.11.2022, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 31sec
zuletzt aktualisiert: 30.11.2022, 01:00 Uhr

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