Trend zum Heimtier hält an

Im Coronajahr 2020 sind knapp eine Million mehr Haustiere angeschafft worden

Viele Menschen in Deutschland lieben Heimtiere. Das hat sich auch im Ausnahmejahr 2020 bestätigt: Im vergangenen Jahr lebten 34,9 Millionen Hunde, Katzen, Kleinsäuger und Ziervögel in deutschen Haushalten.

24.03.2021

Die Katze ist nach wie vor das beliebteste Heimtier in Deutschland. Archivbild: Erich Sommer

Die Katze ist nach wie vor das beliebteste Heimtier in Deutschland. Archivbild: Erich Sommer

Das ist ein Zuwachs von knapp einer Million im Vergleich zum Vorjahr. Hinzu kamen zahlreiche Zierfische und Terrarientiere. Insgesamt gab es in 47 Prozent und somit fast der Hälfte aller Haushalte in Deutschland mindestens ein Heimtier. Das ist das Ergebnis einer Erhebung, die das Marktforschungsinstitut Skopos zu Beginn des zweiten Lockdowns im Herbst 2020 durchgeführt hat (telefonische Erhebung in 7 000 Haushalten).

Die Katze ist nach wie vor Deutschlands Heimtier Nummer eins: Insgesamt leben 15,7 Millionen Samtpfoten in 26 Prozent der bundesdeutschen Haushalte; in 34 Prozent davon sogar zwei oder mehr Katzen.

An zweiter Stelle folgen 10,7 Millionen Hunde in 21 Prozent der Haushalte. Der Anteil an Mischlingshunden ist von 47 auf 42 Prozent gesunken. In 5 Prozent der Haushalte leben 5 Millionen Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Mäuse. Die Zahl der Ziervögel, wie zum Beispiel Sittiche, Kanarienvögel und Kleinpapageien, betrug im Jahr 2020 3,5 Millionen in 3 Prozent der Haushalte. Zudem gab es im selben Zeitraum 1,8 Millionen Aquarien in 4 Prozent und 1,4 Millionen Gartenteiche mit Zierfischen in 3 Prozent der deutschen Haushalte sowie 1,3 Millionen Terrarien in 2 Prozent der Haushalte.

„Der Zuwachs an Heimtieren ist natürlich erfreulich, kommt aber nicht ganz unerwartet“, sagt Georg Müller, Vorsitzender des Industrieverbands Heimtierbedarf. „Der seit vielen Jahren anhaltende Trend zu Vierbeinern, besonders zu Hunden und Katzen, wurde 2020 sicherlich noch durch die besonderen Homeoffice-Umstände während der Corona-Krise verstärkt. Aber unsere Befragung zeigt, dass über alle Heimtierarten hinweg entscheidende Gründe für eine Tieranschaffung insbesondere passende Gelegenheiten oder eine Neuanschaffung nach dem Tod des bisherigen Heimtieres sind. Was letztendlich das ausschlaggebende Motiv für die Anschaffung eines tierischen Mitbewohners sein mag: Das Wohl des Tieres und dessen Bedürfnisse sollten stets im Mittelpunkt stehen“, fasst Müller zusammen.

Zunehmend beliebt sind Heimtiere besonders bei Familien. In 66 Prozent aller Familien mit Kindern lebte 2020 ein tierischer Mitbewohner (5 Prozentpunkte mehr als 2019). Auch in vielen Singlehaushalten sind Heimtiere anzutreffen: 32 Prozent aller Singles hatten 2020 ein Heimtier. Das bestätigt die wichtige Rolle, die Hund, Katze und Co. vor allem auch für Alleinlebende als Sozialpartner spielen.

Bezüglich des Alters von Heimtierhaltern gab es keine großen Veränderungen. So befinden sich weiterhin viele Tierhalter in ihrer Lebensmitte: 16 Prozent sind 30 bis 39 Jahre alt (2019: 16 Prozent), 19 Prozent zählen zur Altersklasse 40 bis 49 Jahre (20 Prozent) und 22 Prozent zu den 50- bis 59-Jährigen ( 22 Prozent). TA