Attraktive Lebensmittelbranche

Im Kreis Reutlingen warten noch insgesamt 906 Ausbildungsplätze auf Bewerber

Jetzt sorgt sich auch die Gewerkschaft um den Nachwuchs in der Lebensmittelbranche. Allein im Kreis Reutlingen warten 906 Ausbildungsplätze auf Bewerber.

15.08.2018

Eine Ausbildung in der Lebensmittelbranche ist zwar nicht immer das reinste Zuckerschlecken. Aber sie bietet jungen Menschen viele attraktive Schokoladenseiten. Bild: NGG

Eine Ausbildung in der Lebensmittelbranche ist zwar nicht immer das reinste Zuckerschlecken. Aber sie bietet jungen Menschen viele attraktive Schokoladenseiten. Bild: NGG

Last-Minute-Lehrstellen zu besetzen: Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind im Landkreis Reutlingen noch 906 offene Ausbildungsplätze bei der Arbeitsagentur gemeldet. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hingewiesen. Die NGG appelliert dabei an Schulabgänger, sich auch in der Lebensmittelbranche umzuschauen. „Vom Industriekaufmann bis zur Getränke-Laborantin – die Ernährungswirtschaft bietet ein breites Spektrum, viele Perspektiven und im späteren Job auch einen überdurchschnittlichen Verdienst“, sagt NGG-Geschäftsführerin Karin Brugger. Im Kreis Reutlingen zählt die Branche laut Arbeitsagentur noch 76 offene Ausbildungsplätze.

Die Lebensmittelindustrie sei in den vergangenen Jahren deutlich attraktiver geworden, betont Brugger: „Hinter der Tiefkühlpizza und dem Fruchtjoghurt stecken viel Hightech und Know-how. Eine Fachkraft für Lebensmitteltechnik deckt von der Anlagensteuerung bis zur Produktentwicklung eine breite Palette ab. Wie kaum eine andere Branche verändert sich die Ernährungswirtschaft durch die Digitalisierung – von der Produktion über die Lieferkette bis zum Kunden-Feedback per Social Media. Hier sind ,Digital Natives‘ gefragt, die mit dem Smartphone oder Tablet aufgewachsen sind.“

Neben dem Lebensmitteltechniker suchen Betriebe nach NGG-Angaben insbesondere auch Mechatroniker- und Informatiker-Nachwuchs. Karin Brugger: „Wer sich beim Jobstart für die Ernährungsbranche entscheidet, gehört zu den Besserverdienern. Für einen Azubi in der Mineralbrunnenindustrie liegen die Vergütungen zwischen 893 Euro im ersten und 1192 Euro im dritten Lehrjahr – und damit höher als zum Beispiel bei einem Kfz-Azubi.“ Nach der Ausbildung kommt etwa ein Brauer-Geselle auf 3492 Euro pro Monat. Außerdem hat die NGG ein tarifliches Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Zuzahlungen des Arbeitgebers in die betriebliche Altersvorsorge durchgesetzt.

Brugger: „Und auch wer etwas Originelles sucht, wird in der Lebensmittelindustrie fündig. Zum Beispiel als Azubi zum Speiseeishersteller oder Destillateur.“ TA

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Erstellt:
15.08.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 15.08.2018, 01:00 Uhr

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