Playoff-Spiele ade

Im direkten Duell vergeben Tigers die Chance

Das wäre es noch mal gewesen in dieser Basketballsaison – im Treffen gegen die Karlsruher ein Sieg und der Playoff-Traum wäre weitergegangen. Aber die Tübinger Tigers verloren.

20.03.2019

Im direkten Duell vergeben Tigers die Chance

Das war ein Spiel, das man hätte gewinnen müssen. Zumindest, wenn man es von hinten her liest. Denn lange Zeit führten die Gegner aus dem Badischen mit deutlichem Vorsprung. Sechs Minuten vor Schluss stand es noch 64:77 aus Tübinger Sicht. Und trotzdem gelang es den Tigers noch, dem Match eine Wendung zu geben und den großen Rückstand in eine Führung umzuwandeln. Die Halle mit 2700 Zuschauern tobte, der Sieg schien greifbar nahe. Denn gerade mal 22 Sekunden vor Spielende führte der Tübinger Club mit drei Punkten Vorsprung.

Was dann passierte, führte dazu, dass Coach Georg Kämpf nach Spielende ziemlich angefressen war. Davonte Lacy, mit 35 Punkten der Top-Scorer des Gegners, legte einen Dreier ins Netz – Ausgleich. Es war nicht so sehr der Ausgleich selbst, der Kämpf so erzürnte, sondern das Zustandekommen. Denn Tyler Laser, der ungewohnterweise eine richtig schwache Leistung bot (Trefferquote von 26 Prozent aus dem Feld), ließ Lacy gewähren, ohne ihn hart anzugehen und ein Foul zu produzieren. „Es war völlig klar, dass wir keinen Dreier zulassen. Er mus ihn nur anfassen und zwei Freiwürfe in Kauf nehmen – das wäre es gewesen“, zürnte Kämpf.

Verdient war der Sieg für die Badener auf jeden Fall. Kaum ein Tiger erreichte am Samstag in der Paul-Horn-Arena seine Normalleistung. Auch ansonsten zuverlässige Player wie Laser, Reed Timmer oder auch Enosch Wolf waren ein Schatten ihrer selbst – und das ausgerechnet bei einem entscheidenden Match.

Der Coach stellte dann auch dem gesamten Team nicht das beste Zeugnis aus. So bemängelt er seit Beginn seines Kurzengagements als Tigers-Trainer die richtige Einstellung der Spieler. So fand er auch, dass das Team keinen einzigen Spieler hat, der dem Karlsruher Scorer Lacy Einhalt gebieten konnte. Selbst die Rebounds, seit Kämpfs Trainertätigkeit eine Stärke des Teams, funktionierten am Samstag nicht. Am Ende war die 94:100-Niederlage nach Overtime verdient. Darin ließen weder Kämpf noch sein Gegenüber auf Badener Seite einen Zweifel aufkommen. Dennoch: Hätte Laser am Ende cleverer reagiert, hätten die Tigers den Sieg in der Tasche gehabt.

Jetzt gibt es noch zwei Spiele. Trotz theoretischer Chancen auf die Playoffs, glaubt so richtig keiner mehr daran. Kämpfs Abschiedsspiel ist gegen Hamburg in zwei Wochen in Tübingen. Werner Bauknecht