Im Gewittersumpf

Eine feucht-warme Wetterwoche

Zur Zeit befinden sich weite Teile Deutschlands in einem regelrechten Gewittersumpf mit Sturzfluten und Hagel.

06.06.2018

Eine feucht-warme Wetterwoche

Gefühlt vergeht kaum ein Tag, an dem man in den Medien nicht von Gewittern mit sintflutartigen Regenfällen hört, die Sturzfluten, Überschwemmungen oder weiße Landschaften durch Hagelansammlungen hinterlassen.

Grund für diese andauernde Unwettersituation, erklärt Markus Übel vom Deutschen Wetterdienst, ist die aktuell sehr eingefahrene Wetterlage, die uns bereits seit etwa drei Wochen mit kurzen Unterbrechungen begleitet. Dabei fungiert ein sich immer wieder regenerierendes Hochdruckgebiet über Nordeuropa als regelrechtes Bollwerk gegen die zur Zeit nur schwachen atlantischen Tiefs. Somit haben diese keine Chance, nach Mitteleuropa vorzudringen. Anstelle dessen herrschen über Mitteleuropa nur sehr geringe Luftdruckgegensätze, ohne nennenswerte Frontensysteme, die einen Luftmassenwechsel einleiten könnten.

Jeden Tag dasselbe Spiel: Vormittags erwärmt sich die feuchte Luft, bis sich ab dem Mittag Quellbewölkung ausbildet. Am Nachmittag entladen sich schließlich zuerst über dem Bergland, später auch im Flachland, unwetterartige Gewitter. Da keinerlei Frontensysteme ihre Finger mit im Spiel haben, poppen die Gewitter mehr oder weniger zufällig verteilt auf. Durch die langsame Zuggeschwindigkeit der Gewitter lassen sich die lokal extremen Regenmengen erklären, während viele Menschen noch von schweren Gewittern verschont blieben. Lediglich schwache bodennahe rinnenförmige Tiefdruckzonen, in denen die feuchten Luftmassen zusammenströmen, geben den Meteorologen im Voraus den Hinweis auf Gebiete mit der höchsten Gewittergefahr.

Die verheerenden Platzregen samt ihren Auswirkungen zeigen eindrucksvoll, wie viel Wasser derzeit in der Luft enthalten ist. Aber auch außerhalb von Gewittern kam und kommt man bei Tätigkeiten im Freien schnell ins Schwitzen. Den Feuchtegehalt der Luft in der bodennahen Atmosphäre, in der wir uns täglich aufhalten, kann man gut mit der sogenannten Taupunktstemperatur (kurz Taupunkt) beschreiben. Je wärmer die Luft wird, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen.

Der Taupunkt ist nun die Temperatur, bei der die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist, also die relative Luftfeuchtigkeit 100 Prozent beträgt. TA