In Gomaringen gibt es seit kurzem ein kleines Wäschemuseum

Gomaringen. Im vergangenen Jahr feierte die Gomaringer Textilfirma Naturana ihr 100-jähriges Bestehen. Schon dafür hatte die Unternehmerfamilie Dölker ein kleines Wäsche-Museum geplant gehabt. Manche Probleme (zum Beispiel mit dem Brandschutz) führten dann dazu, dass das Museum erst in diesem Jahr eröffnet werden konnte.

Mitte Juni war es soweit. Bei der offiziellen Eröffnung führten die beiden Ausstellungsmacherinnen Kerstin Hopfensitz (im Bild rechts) und Susanne Goebel durch den rund 80 Quadratmeter großen Museumsraum, der keineswegs nur die Firmengeschichte von Naturana zeigen sollte. Von Anfang an war klar, dass es in dem lokalen Wäschemuseum auch um Textilgeschichte und die Geschichte der Region gehen sollte. Das ist wunderbar gelungen.

Die vielen, zum Teil erstaunlichen Produkte und Gegenstände der Gomaringer Traditionsfirma – unter anderem ist der Schreibtisch des Firmengründers Carl Dölker zu sehen – sind immer eingebettet in die dazugehörende Zeitgeschichte. Ein Beispiel: Als die Emanzipationsbewegung der 1970-Jahre für Unterwäschehersteller zu einer echten Herausforderung wurde, weil viele Frauen gar keinen BH mehr tragen wollten, entwickelte Naturana einen Büstenhalter, der kaum zu spüren war: den „Star“. Möglich war das nur, weil es inzwischen andere Materialien gab. Hier greifen Alltags-, Technik- und Firmengeschichte ineinander, was in dem kleinen Museum sehr anschaulich vermittelt wird.

Übrigens: Das Museum ist interaktiv. Die Besucher/innen dürfen also einiges anfassen, aufmachen und zum Laufen bringen. ika / Bild: Brieschke

Das Naturana Wäschemuseum ist über den Werkseinkauf in der Gomaringer Bahnhofstraße 26 zu erreichen.

Geöffnet: Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und Samstag von 9 bis 13 Uhr. Eintritt frei.

www.naturana.com/de/newsbeitrag/miedermuseum.html