Rauchfrei aus der Klinik

In Tübingen gibt es nun die Mobile Raucherambulanz

Zum Welt-Nichtrauchertag am 31. Mai ging am Universitätsklinikum Tübingen das freiwillige Angebot der „Mobilen Raucherambulanz“ an den Start. Sie unterstützt stationäre Patient/innen dabei, mit dem Rauchen aufzuhören.

31.05.2023

Wer mit dem Rauchen aufhören will, den unterstützt die neue Mobile Raucherambulanz. Archivbild: Ulrich Metz

Wer mit dem Rauchen aufhören will, den unterstützt die neue Mobile Raucherambulanz. Archivbild: Ulrich Metz

Erfahrungsgemäß ist ein Krankenhausaufenthalt ein „teachable moment“, also ein Zeitfenster, in dem die Motivation von Rauchenden zum Aufhören höher liegt als im gewohnten Alltag.

Nikotin hat ein ähnlich hohes Abhängigkeitspotenzial wie Heroin. Rauchen gilt nicht ohne Grund als Suchterkrankung. Aus diesem Grund sind wenige Raucher/innen erfolgreich mit dem Vorsatz, ihr Rauchen zu beenden. „Ein Krankenhausaufenthalt ist eine gute Gelegenheit, ein Leben frei von blauem Dunst zu beginnen“, sagt Prof. Anil Batra, Leiter der Sektion Suchtforschung und Suchtmedizin an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie.

Ein Rauchstopp kann zudem den Verlauf und die Prognose von Erkrankungen deutlich verbessern: „Wunden heilen besser, der Bedarf an Narkotika und Schmerzmitteln ist geringer“, so der Suchtmediziner.

Daher haben nun das Comprehensive Cancer Center (CCC) Tübingen-Stuttgart und die Sektion Suchtforschung und Suchtmedizin ein besonderes Hilfsangebot auf den Weg gebracht: Eine Mobile Raucherambulanz, die Menschen in einem besonders empfänglichen Moment – während des Krankenhausaufenthaltes – aktiv und individuell dabei unterstützt, von der Zigarette loszukommen. Möglich gemacht wurde dieser Service durch eine Spendenaktion des CCC Tübingen-Stuttgart.

Die Mobile Raucherambulanz richtet sich an alle stationären Patient/innen. Bisheriges Rauchverhalten und vorangegangene Aufhörversuche werden dort besprochen und für jede/n Patient/in wird ein passender Weg aus der Sucht entwickelt. Nach der Entlassung steht der Arbeitskreis Rauchentwöhnung, angegliedert an die Sektion Suchtforschung und Suchtmedizin, zur telefonischen Nachbetreuung zur Verfügung. Wer ohne Klinikaufenthalt mit dem Rauchen aufhören will, bekommt in Tübingen ebenfalls Unterstützung beim Arbeitskreis Rauchentwöhnung. TA

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Erstellt:
31.05.2023, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 45sec
zuletzt aktualisiert: 31.05.2023, 01:00 Uhr

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