Verloren im Digitalen

Jedes zweite Kleinkind verbringt zu viel Zeit vor Bildschirmen

Kinder im Alter zwischen vier und sechs Jahren sollten laut Expertenrat täglich höchstens eine halbe Stunde Medien konsumieren.

01.03.2023

Tatsächlich verbringen aber 52 Prozent der Kinder in Baden-Württemberg in dieser Altersgruppe mehr als eine halbe Stunde unter der Woche vor TV, Laptop und anderen digitalen Geräten. Am Wochenende sind es sogar 76 Prozent.

Das geht aus einer Elternbefragung im Rahmen der aktuellen AOK-Familienstudie hervor. „Ein zu hoher und falscher Medienkonsum kann sich nachteilig auf die Gesundheit von Kindern auswirken. Vor allem dann, wenn darunter dauerhaft die Bewegung leidet oder die Mädchen und Jungen unbeaufsichtigt nicht altersgerechte Inhalte konsumieren. Dies kann schon bei den Kleinsten Ängste auslösen“, mahnt Kristina Kober, Spezialistin Vorsorge & Prävention bei der AOK Baden-Württemberg.

Medienkompetenz ist eng mit dem Thema Gesundheit verknüpft. Deshalb ist die AOK Baden-Württemberg bereits seit 2020 Partnerin der Initiative „SCHAU HIN!“ und hat die Kooperation bis Ende 2024 verlängert. „Medienkonsum beginnt heutzutage schon im Kleinkindalter. Gerade für die Kleinsten ist dies mit Risiken verbunden. Deshalb ist es wichtig, Eltern zu sensibilisieren und deren Medienkompetenz zu stärken. Genau diese wertvolle Arbeit leistet ‚Schau hin‘ seit vielen Jahren“, sagt Kober mit Blick auf die Fortführung der langjährigen Kooperation. „SCHAU HIN!“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF. Mit neuen TV-Spots, die ab Februar bundesweit zu sehen sind, sollen Familien auf das Angebot aufmerksam werden.

Laut der aktuellen AOK-Familienstudie begrenzen Erziehungsberechtigte in Baden-Württemberg die Bildschirmzeiten des Nachwuchses nicht mehr so stark wie vor vier Jahren. Gaben 2018 noch 87 Prozent der Eltern an, ihren Kindern (bis 14. Lebensjahr) in punkto Mediennutzung Grenzen zu setzen, waren es 2022 nur noch 73 Prozent. „Wir wollen Eltern dabei unterstützen, ihren Kindern so früh wie möglich beizubringen, sich in der digitalen Welt nicht zu verlieren“, so Kober.

TA