Ziemlich benebelt

Junge Frauen sind im Alkoholrausch, junge Männer werden tabaksüchtig

Die Liste der guten Vorsätze zum Jahreswechsel ist häufig lang.

08.01.2020

Auch von Tabak kann man einen Rausch und psychische Probleme bekommen. Bild: ©master1305 - stock.adobe.com

Auch von Tabak kann man einen Rausch und psychische Probleme bekommen. Bild: ©master1305 - stock.adobe.com

Wenn es nach einer Datenanalyse der KKH Kaufmännische Krankenkasse geht, sollten junge Frauen vor allem deutlich weniger Alkohol konsumieren: Denn die Zahl der 15- bis 24-Jährigen, die unter anderem wegen eines akuten Alkoholrauschs oder psychischer Probleme aufgrund von Alkohol behandelt wurden, ist von 2007 auf 2017 um knapp die Hälfte gestiegen.

Bei den gleichaltrigen Männern stagnierte hingegen die Zahl der Rauschtrinker. Diese sollten vor allem den exzessiven Tabakkonsum reduzieren. Denn obwohl generell immer weniger junge Erwachsene zur Zigarette greifen, wird das Intensivrauchen bei jungen Männern immer mehr zum Problem: So verzeichnete die KKH von 2007 auf 2017 einen deutlichen Anstieg um fast 40 Prozent bei den männlichen 15- bis 24-Jährigen mit Tabakabhängigkeit, Entzugserscheinungen, einem akuten Tabakrausch oder psychischen Problemen aufgrund von Tabak. Bei den Frauen hingegen stagnierte hier die Zahl.

„Gerade im Jugendalter sind Alkohol- und Tabakkonsum mit besonderen Risiken für eine gesunde Entwicklung verbunden“, sagt Roland Milwich vom KKH-Serviceteam in Reutlingen. Gesundheitsschädlicher Alkoholkonsum gilt als Mitverursacher für zahlreiche Krankheiten, unter anderem Bluthochdruck, Übergewicht, Leberzirrhose und Krebs. Rauschtrinken ist besonders riskant, weil es auch akute Schäden wie Alkoholvergiftung und Verletzungen sowie Gewalt nach sich ziehen kann. Das Robert Koch-Institut spricht von Rauschtrinken, wenn Betroffene mindestens einmal im Monat sechs oder mehr alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit konsumieren.

Tabaksüchtige gefährden nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern auch derjenigen, die passiv mitrauchen: Vor allem Eltern sollten ihre Kinder schützen und mit gutem Beispiel vorangehen, indem sie gar nicht erst rauchen oder schnellstmöglichst aufhören.

Ein Rauchstopp lohnt sich aber nicht nur bei jungen Menschen, sondern in jedem Alter. Wie schnell sich der Körper anschließend regeneriert, ist individuell unterschiedlich und hängt vom Lebensstil, vom allgemeinen Gesundheitszustand und dem Alter des Betroffenen sowie der Anzahl der bislang gerauchten Zigaretten ab.

TA

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Erstellt:
08.01.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 05sec
zuletzt aktualisiert: 08.01.2020, 01:00 Uhr

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