Streckenrekorde!

Gleich zwei neue Rekorde beim Spitzberglauf

Da kam einiges zusammen am Sonntag: Traumwetter, ein Jubiläumslauf und dazu noch gleich zwei neue Streckenrekorde. Erfolgreicher und schöner hätte der 25. Spitzberglauf nicht ausfallen können.

04.10.2018

Gleich zwei neue Rekorde beim Spitzberglauf

Der Favorit war vor dem Start ausgemacht. Denn mit Jens Ziganke (SV Reichenau) ging ein echter Spitzenläufer auf die Piste. Nicht zuletzt gewann er bereits den Kracher im Tübinger Norden, den Nikolauslauf. Und außerdem ist er irgendwie auch schon der Lokalmatador – er wohnt seit einiger Zeit in Hirschau.

Dennoch, so ganz eindeutig war es nicht, dass er den anderen davonzieht. Immerhin war Christian Wörnle (LAV Stadtwerke Tübingen) am Start, der letztes Jahr den Streckenrekord holte. Und nicht zu vergessen Daniel Noll (Glems), Seriensieger in der Region und ausgesprochen stark, wenn es bergauf geht.

Letzten Endes lief es dann auf ein Duell Ziganke gegen Wörnle hinaus. „Manchmal war ich vorne, manchmal der Jens“, so der Tübinger, „aber so recht absetzen konnte sich keiner.“ Bis zum Schluss jedenfalls. Denn da zog Ziganke dann doch noch davon und siegte über die 13,1 Kilometer in überragenden 42:45 Minuten vor seinem Konkurrenten (43:01). Damit lagen beide unter dem alten Streckenrekord (43:19). „Ich bin zwar zum ersten Mal dabei“, so der Sieger, „aber ich kenne Teile der Strecke ja von meinen Trainingsläufen.“

Nicht lumpen ließ sich auch Anais Sabrié (LAV Stadtwerke Tübingen), die im Sommer erst Bronzemedaillensiegerin bei der Berglaufweltmeisterschaft mit dem französischen Team geworden war. Mit dem Männersieger Ziganke hat sie nicht nur gemeinsam, dass auch sie bereits den Nikolauslauf gewann. Denn seit Sonntag hat sie mit ihren überragenden 50:33 Minuten auch den Streckenrekord in Hirschau. Auch sie war hier noch nie am Start. Und wie war es für sie als Bergfex hier zu laufen? Da lachte sie bloß. „Mir hat es Spaß gemacht.“ Dabei war sie fast fünf Minuten vor der Zweitplatzierten Pamela Veit aus Kusterdingen im Ziel. Ein einsames Rennen zwar – „aber ich bin es gewohnt, mit Männern zu laufen.“

Marius Stang (Fast Feet), vor zwei Jahren noch Dritter, kam immerhin auf eine Zeit von 50:55 Minuten – und das direkt von der Nachtschicht im Krankenhaus kommend. „Ich hoffe, ich schlafe unterwegs nicht ein“, sagte er vor dem Start lachend.

Auch Dauergast in Hirschau, Armin Gotsch aus Ostelsheim, haderte ein wenig mit seinem Ergebnis. „Vor zwei Jahren war ich noch fast drei Minuten schneller.“ Aber da, meinte er, hatte er auch noch keine zwei kleinen Kinder, die mächtig an der Trainingszeit knabbern. Aber auch bisher Laufferne entdecken inzwischen den Reiz an der Quälerei durch die Wälder der Region. Wolfgang Poerschke zum Beispiel, der Leiter des Fußball-Stützpunkts für begabte Jungkicker in Rottenburg. „Ich habe mir keine Zeit vorgenommen, so klappte es am besten, da habe ich keinen Druck.“ So kam er noch unter 1:15 ins Ziel. „Für den Nikolauslauf habe ich schon gemeldet.“

Der Hobbylauf hatte mit einer Besonderheit aufzuwarten. Denn der Regierungspräsident des Landkreises Tübingen, Klaus Tappeser, gab den Startschuss – und reihte sich stante pede in den Tross der Laufenden ein. Immerhin schaffte er locker die 6,4 Kilometer in um die 36 Minuten. Tappeser ist leidenschaftlicher Läufer und über die Vermittlung von Landgerichtspräsident Reiner Frey (LT Hirschau) entschloss sich der Rottenburger zur Teilnahme.

Was nicht ganz klappte, waren die Startzeiten für den Hobbylauf. Da wusste keiner so recht, ob die mit dem Hauptfeld starteten oder erst fünf Minuten danach. Es gab dazu unterschiedliche Infos. Am Ende starteten manche mit dem Feld, andere warteten auf einen zweiten Startschuss.

Aber auch der Lauftreff selbst und die Organisatoren des Spitzberglaufs kamen noch zu Ehren. Denn es gab durch Friedrich Beischroth vom Württembergischen Leichtathletikverband eine Ehrung zum Jubiläum. Werner Bauknecht

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Erstellt:
04.10.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 04.10.2018, 01:00 Uhr

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