Kommunikation im Friseursalon ist wichtig

Das Material, an und mit dem sie arbeiten, wächst stets nach – und sie blicken dabei von der anderen Seite der Schere auf das Haar der Kundschaft: Zaynaldin Hamdan und Dimitrios Zafiroudis sind Friseurmeister und haben beide ihre Salons in der Eisenbahnstraße in Tübingen. Der TAGBLATT ANZEIGER war bei beiden zu Besuch.

TAGBLATT ANZEIGER: Welche Kundschaft kommt zu Ihnen?

Hamdan: Männer, Frauen und Familien. Wir sind ein Familien-Friseur und die Preise sollen moderat sein. Die Lage ist gut, weil hier viele Familien wohnen.

Zafiroudis: Jeder ab dem Babyalter ist hier willkommen.

Mit welchen Produkten arbeiten Sie?

Hamdan: Wir verwenden Farben von Mounir: Die Farben geben mir die Freiheit, aus verschiedenen Farbtönen und Nuancen zu wählen, alles in einem einzigen Portfolio, mit sehr beeindruckenden Ergebnissen. Für Pflege und Styling setzen wir auf Aveda. Die Produkte sind qualitativ, vegan und der Hersteller arbeitet umweltschonend.

Zafiroudis: Wir verwenden nur tierversuchsfreie Produkte, etwa von Authentic Beauty Concept und Davines.

Parabene wirken auf den Hormonhaushalt, Sulfate sind aggressive Substanzen und trocknen die Haarstruktur aus – das und mehr vermeiden wir.

Welche Haar-Trends sind derzeit auf den Köpfen der Menschen unterwegs? Was wünschen sich die Kunden?

Hamdan: Einige Männer tragen längere Haare, aber das liegt zum Teil an Corona. Bei den Frauen gibt es den Trend, dass dunkle Haare heller und helle Haare dunkler sein sollen. Auf Instagram sehe ich ausgeflippte Styles, aber die meisten Menschen wünschen sich einen soliden Look.

Zafiroudis: Wir gehen jetzt mehr auf Individualität. Aus den Trends der vergangenen Jahre werden nun einzelne Elemente ausgewählt. Das passt auch zu manchen Kunden. Wir sind spezialisiert auf Schnitt und Farbe und raten Kunden auch mal von einer Idee ab. Unsere Frisuren sollen tragbar und nachhaltig sein.

Was ist das wichtigste Werk-

zeug beim Haareschneiden?

Hamdan: Eine Modellierschere.

Zafiroudis: Kommunikation, dann die Fortbildung, erst dann kommt alles andere.

Was finden Sie noch wichtig für Ihre Kunden?

Hamdan: Haare waschen ist nicht immer nötig. Ich schneide trocken, das lernte ich in der Ausbildung. So sieht man direkt, wie die Haare fallen. Es ist wichtig, dass die Kunden den Fähigkeiten des Friseurs Vertrauen schenken. Kommunikation ist nötig und Geduld auch – das gilt für beide.

Zafiroudis: Die Kunden sollen sich auf unser fachliches Können verlassen. Wir wollen keine schlampige Arbeit und setzen auf Kommunikation. Der Salon wurde letztes Jahr unter den drei besten Salons in der Kategorie Design gekürt. Eine wichtige Auszeichnung in unserer Branche von der Top Hair.

Wie haben Sie die Corona-

Pandemie überstanden?

Hamdan: Ich war nicht sicher, wie die Pandemie verläuft und die Eröffnung fiel in den Herbst. Aber bisher lief es gut für mich. Jeder einzelne hat auf sich selbst aufgepasst.

Zafiroudis: Die Ausfälle während der Schließwochen sind nicht mehr reingekommen. Man muss damit abschließen.

Von wem lassen Sie selbst sich die Haare schneiden?

Hamdan: Von meiner Kollegin. Diesen Luxus nutze ich.

Zafiroudis: Wir schneiden im Kollegenkreis. Da tauscht man mal die Perspektive hin zum Kunden.

Die Fragen stellte Monica Brana