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Kopfschmerzen - Ursachen, Symptome und Behandlung

Kopfschmerzen sind nach Rückenschmerzen die zweithäufigste Schmerzerkrankung und kommen in unzählig vielen Erscheinungsformen daher.

02.07.2019

Bild: pixabay

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Welche Ursachen Kopfschmerzen haben können ist sehr unterschiedlich. Das Gleiche gilt für die Symptome auch. Kopfschmerzen können drückend, pochend, stechend oder dumpf sein. Spannungskopfschmerzen können sich langsam und unbemerkt wie ein Schraubstock um den Kopf legen, während Migräne oder Clusterkopfschmerzen uns aus heiterem Himmel mit blitzartigen Stichen überfallen. Sie können den ganzen Schädel gleichmäßig durchziehen oder asymmetrisch, meist einseitig nur bestimmte Areale des Kopfes heimsuchen.

Primäre und sekundäre Kopfschmerzen

Manchmal haben Kopfschmerzen Ursachen, die in einer anderen Erkrankung liegen. Sie können harmlos sein, wie etwa ein grippaler Infekt, aber auch ein ernstzunehmender Notfall, wie eine Hirnblutung, die sofort ärztlich versorgt werden muss. Kopfschmerzen als Begleitsymptom von anderen Erkrankungen werden als sekundäre Kopfschmerzen zusammengefasst. Sie machen etwa zehn Prozent der Kopfschmerzerkrankungen aus. Zu den Krankheiten oder Problemen, die oft von Kopfschmerzen begleitet werden, zählen:

•schlechte Zähne

•Nebenhöhlen- oder Mittelohrentzündung

•Herz-, Schilddrüsen-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen

•Bluthochdruck

•Schäden der Halswirbelsäule

•Gehirnerschütterung

•Hirnhautentzündung

•Hirnblutung oder Schlaganfall

Wenn stechenden Kopfschmerzen sehr plötzlich und sehr heftig einsetzen und von neurologischen Ausfällen begleitete werden, wie Sehstörungen, Sprachausfällen oder Lähmungen kann ein lebensbedrohlicher Notfall vorliegen, der unverzüglich in ärztliche Behandlung gehört.

•Hirntumore

Hirntumore verursachen nur in sehr seltenen Fällen, wenn der Tumor auf einen Nerv drückt, Kopfschmerzen.

•Medikamentenkopfschmerz

Die häufige, regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln gegen akute Kopfschmerzen kann dazu führen, dass die Kopfschmerzen chronisch werden.

In den meisten Fällen stellen die Kopfschmerzen aber die Krankheit selbst dar. Wenn keine erkennbaren anderen Ursachen für die Kopfschmerzen verantwortlich sind, spricht man von primären Kopfschmerzen. Sie bereiten uns im wahrsten Sinne die meisten Kopfschmerzen. Zu ihnen zählen:

•Spannungskopfschmerzen

•Migräne

•Clusterkopfschmerzen und andere Trigemino-autonome Kopfschmerzerkrankungen

Spannungskopfschmerzen sind die häufigste Form von Kopfschmerzen. Sie fühlen sich dumpf drückend an, als hätten wir unseren Kopf in einen Schraubstock gepresst. Sie werden vor allem durch Stress ausgelöst, aber auch ein zu hoher Konsum von Alkohol, Nikotin, Koffein oder anderen Genussgiften sowie Bewegungsmangel und Übergewicht begünstigen ihre Entstehung.

Migräne äußert sich durch starke, einseitige, pulsierende Kopfschmerzen, die anfallsartig auftreten. Die Schmerzen werden oft von Geräusch- und Lichtempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen begleitet und verschlimmern sich bei körperlicher Aktivität. Migräne ist die zweithäufigste Form von primären Kopfschmerzen. Sie verläuft chronisch und ist zum Teil genetisch bedingt. Aber auch starke Reize, Stress und Anstrengung können Anfälle auslösen.

Cluster-Kopfschmerzen sind eine seltene Form von Kopfschmerzen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Vorfälle gehäuft, mehrmals täglich (engl: geclustert) auftreten, aber von anhaltenden beschwerdefreien Perioden von mehreren Monaten oder Jahren unterbrochen werden. Die Schmerzen sind einseitig im Bereich der Augenhöhle und der Schläfen lokalisiert und gehen mit tränenden, geröteten Augen, Gesichtsrötungen und einer laufenden oder verstopften Nase einher.

Cluster Kopfschmerz gehört zu einer Gruppe von Kopfschmerzerkrankungen, die auf einer Störung des Trigeminusnerves, eines Gehirnnerves, beruhen. Diese so genannten Trigemino-autonome Kopfschmerzerkrankungen, unterschieden sich hauptsächlich im Muster von Dauer und Frequenz der Schmerzattacken.

Wie entstehen Kopfschmerzen?

Die Ursachen für Kopfschmerzen können ganz banal sein: Manchmal hat man zu viel getrunken, zum Beispiel Alkohol, manchmal zu wenig, nämlich Wasser. Flüssigkeitsmangel (auch durch Dehydration, z.B. nach Alkoholgenuss) und schlechte Luft sind tatsächlich oft der Auslöser von Kopfschmerzen.

Auch Verspannungen im Nacken können als Kopfschmerzen in Erscheinung treten. Deswegen muss ein verspannter Nacken nicht gleich auf einer Meningitis beruhen (aber abklären sollte man das schon, denn Nackensteifheit ist ein typisches Symptom). Es können auch Bewegungsmangel und Fehlstellungen des Körpers oder ein eingeklemmter Nerv daran schuld sein. Das kann zu Spannungskopfschmerzen führen, denen man mit einer Wärmflasche und notfalls einer Kopfschmerztablette zu Leibe rückt.

Spannungskopfschmerzen und Migräne werden durch ein Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn begünstigt. Ein Serotoninmangel stört die Regulation der Schmerzwahrnehmung und Spannungskopfschmerzen. Außerdem zu Durchblutungsstörungen, indem er die Gefäße verengt, was als möglicher Auslöser von Migräne diskutiert wird. Ein Kopfschmerzen Ursachen Test gibt Aufschluss darüber, um welche Art von Beschwerden es sich handelt.

Auch Schmerzmittel können Kopfschmerzen verursachen, wenn sie zu häufig zum Einsatz kommen.

Ein ungesunder Lebensstil mit zu viel Stress und Genussmitteln wie Alkohol, Nikotin oder Koffein verursacht oft Kopfschmerzen. Bewegungsmangel, Bildschirmarbeit und überanstrengte Augen, unregelmäßige Schlaf- und Essensgewohnheiten können Migräne und Spannungskopfschmerz nach sich ziehen.

Behandlung von Kopfschmerzen

Wenn die Kopfschmerzen eine harmlose Ursache haben, kann man sie getrost in Eigenregie mit einer einmaligen Gabe von Schmerzmittel oder geeigneten Hausmitteln behandeln.

Bei andauernden Kopfschmerzen, oder wenn eine bereits länger andauernde Kopfschmerzerkrankung sich plötzlich verändert, sollte man die Ursache auf jeden Fall ärztlich abklären lassen. Der Arzt wird ein ausführliches Anamnesegespräch führen und wenn nötig im Rahmen einer Differentialdiagnostik die Ursache finden und eine geeignete Therapie einleiten.

Nicht-medikamentöse Behandlung von Kopfschmerzen

Da die Einnahme von Schmerzmitteln die Beschwerden langfristig verschlimmern kann, sollte man versuchen, die Beschwerden ohne sie loszuwerden. Oft reicht es, die Ursachen zu beheben, für frische Luft zu sorgen und ausreichend zu trinken. Bei akuten Spannungskopfschmerzen kann ein kalter Umschlag auf Stirn und Schläfen helfen, die Beschwerden zu lindern.

Mittelfristig und vorbeugend helfen Bewegung und Ausdauersport sowie Entspannungstechniken gegen Spannungskopfschmerzen und auch Migräne, sofern sie wirklich regelmäßig angewandt werden. Situationen, die die Beschwerden verschlimmern, sollten selbstverständlich gemieden werden.

Medikamentöse Behandlung von Kopfschmerzen

Wenn alles nichts hilft, gibt es auch wirksame Medikamente gegen Kopfschmerzen. Gängige Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Paracetamol helfen gegen Spannungskopfschmerzen und leichte Fälle von Migräne. Diese Medikamente wirken sowohl schmerzstillend als auch entzündungshemmend.

Gegen schwere Migräneattacken und Cluster-Kopfschmerzen helfen so genannte Triptane. Diese Medikamente hemmen die Ausschüttung entzündungsfördernder Botenstoffe und verengen die bei einer Migräneattacke erweiterten Blutgefäße.

Häufig wiederkehrende Migräneanfälle werden vorbeugend mit Betablockern, die eigentlich Blutdruck senkende Arzneimittel sind, behandelt.

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Erstellt:
02.07.2019, 09:32 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 52sec
zuletzt aktualisiert: 02.07.2019, 09:32 Uhr

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