In der Fußball-Langesliga kommen die Tübinger langsam in Fahrt

Hart sei das Grundlagentraining vor Saisonbeginn gewesen, hatte es geheißen. Auch auf die Athletik und die Kondition habe der neue Trainer Andreas Beyerle viel Wert gelegt. Jetzt scheint sich die Anstrengung so langsam auszuzahlen. Zwar liegt die 0:4 Niederlage gegen Mülheim immer noch schwer im Magen. Aber danach kam ein Remis und nun der 3:1-Sieg gegen Gechingen.

Auch wenn es keine Leistung war, die im bleibenden Gedächtnis bleiben wird, musste der Sieg gegen die Sportfreunde Gechingen erst mal unter Dach und Fach gebracht werden. Denn das Spiel tröpfelte eine ganze Weile erst mal nur so vor sich hin. Tempo Fehlanzeige. Daniel Genuardi hatte für die Führung gesorgt, kurz vor der Pause kam der Ausgleich zum 1:1 durch einen berechtigten Elfer, den SV-Kapitän Valentin Scholz verursacht hatte. „Das war ein Ei, das wir uns fast wieder selber reinhauen“, so der erboste Trainer Beyerle.

Auch nach der Pause passierte nicht richtig viel. Bis zur 54. Minute. Denn da jagte Marc Poerschke die Kugel mit links in die Maschen der Gechinger: Führungstreffer. Am Ende gelang Mohammed Arfaoui noch der Treffer zum 3:1 Endstand (67. Minute). Als dann auch noch ein Gechinger mit gelb-rot vom Platz musste, war das Spiel gelaufen.

Positiv war, abgesehen vom Ergebnis, dass die Defensive dieses Mal einen guten Job machte. Immerhin gab es im letzten Match gegen Ahldorf-Mühlen gleich drei Gegentreffer. Und nicht zu vergessen die vier Treffer, die die Tübinger gegen Mühlheim kassierten. Auch in der Fußball-Landesliga gilt das eherne Gesetz: Erst mal muss hinten alles stimmen. Nächste Woche geht es dann nach Darmsheim, ein Team, dass sich auf Augenhöhe mit dem SV bewegt. Mit einem Sieg dort, könnte es noch weiter Richtung Tabellenspitze gehen.

Von dort zurückgefallen auf einen Platz hinter den SV 03 ist der TSV Ofterdingen. Die allerdings waren ganz offensichtlich selbst Schuld daran, dass sie einen sicher geglaubten Sieg noch innerhalb von einer Minute vergaben. Dabei hatten Stefan Tilgner (53.) und Andrej Schlecht (59.) die Ofterdinger in Führung geschossen. Im Grunde war das ein sicherer Vorsprung, da die Gegner vom SV Zimmern nicht viel zustande brachten gegen eine stark aufspielende Ofterdinger Mannschaft. Keiner hatte daran geglaubt, dass der eigentliche Favorit Zimmern noch einmal aufholen würde. Doch dann kam die 77. Minute. Zimmerns Lars Czerwonka traf, und bereits eine Uhrzeigerumdrehung später war es Nino Eisensteck, der zum Endergebnis zum 2:2 einnetzte.

Turbulent ging es beim SV Nehren gegen Holzgerlingen zu. Denn die Nehrener bewiesen Stehermentalitäten. Fiel doch tatsächlich das Gegentor zum 0:1 in Holzgerlingen in der 89. Minute. Das war umso bedauerlicher, weil die Nehrener genug Torchancen hatten, um das Spiel bis dahin deutlich für sich zu entscheiden. Aber nichts wollte gelingen. Und dann spielten sie auch noch eine halbe Spielzeit in Überzahl – der Holzgerlinger Kapitän Daniel Tremmel war vom Platz geflogen, weil er pausenlos reklamierte und den Schiedsrichter bedrängte. Dann war diesem doch die Hutschnur geplatzt: gelb-rot.

Benjamin Plangger und Pedro Keppler scheiterten entweder am Pfosten oder am starken Keeper Malte Bonerz. Und dann das unglückliche 0:1. Doch in der letzten Minute gab es noch einen Einwurf für den SV Nehren. Robert Keller schlug den Ball in den gegnerischen Strafraum – und Marco Binder traf zum 1:1.

Beim SSC Tübingen kam es knüppeldick. Denn trotz einer 2:1 Führung beim SV Böblingen verloren sie noch 2:3. Das Entscheidungstor gegen die Tübinger fiel in der 88. Minute. Ein glücklicher Fernschuss des Böblingers Max Frölich besiegelte die SSC-Niederlage. Schade, denn hier war ein Sieg möglich. Das war das zweite Spiel in Folge, das unglücklich verloren wurde. Werner Bauknecht