Kurkuma: Welche Wirkung hat die Pflanze?

Seit Jahrtausenden ist Kurkuma ein unverzichtbarer Bestandteil der südasiatischen Küche und traditionellen Medizin. Diese bemerkenswerte Pflanze, oft als „indisches Gold“ bezeichnet, wird nicht nur wegen ihres einzigartigen Geschmacks und ihrer lebhaften Farbe geschätzt, sondern auch wegen der gesundheitlichen Vorteile, die von entzündungshemmenden Eigenschaften bis hin zur Unterstützung der Gehirngesundheit reichen sollen. Der folgende Artikel untersucht die vielseitigen Anwendungen und Eigenschaften dieser Pflanze.

18.09.2023

Bild: unsplash.com

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Hintergründe zu Kurkuma

Kurkuma, wissenschaftlich als Curcuma longa bezeichnet, hat ihre Wurzeln im südasiatischen Raum, insbesondere auf dem indischen Subkontinent. Archäologische Untersuchungen haben den Gebrauch von Kurkuma in Indien auf über 4000 Jahre zurückdatiert.

➔Dort hat sie nicht nur als kulinarische Zutat gedient, sondern war auch ein integraler Bestandteil religiöser Zeremonien und traditioneller Heilmethoden.

Die Bedeutung von Kurkuma erstreckte sich auch auf die Praktiken der ayurvedischen Medizin, einem ganzheitlichen und natürlichen Heilsystem, das seit Jahrtausenden in Indien praktiziert wird. Im Ayurveda wird Kurkuma zur Behandlung verschiedener Beschwerden verwendet, von Verdauungsproblemen bis hin zu entzündlichen Erkrankungen. Mit der Zeit fand Kurkuma ihren Weg in die traditionelle chinesische Medizin und wurde auf der Seidenstraße als wertvolles Handelsgut gehandelt.

➔Heute hat sich der Ruf von Kurkuma über Asien hinaus verbreitet. Die Pflanze wird inzwischen in vielen Teilen der Welt geschätzt, ob als dekorative Pflanze, Gewürz, Bestandteil von Kosmetika oder in Form von Kurkumakaspeln als Nahrungsergänzungsmittel.

Hauptinhaltsstoffe und ihre Wirkungen

Kurkuma findet neben dem Geschmack und seiner Farbe vor allem aufgrund der Wirkungen, die seine Inhaltsstoffe haben sollen, Verwendung in vielen Produkten. An vorderster Front steht dabei das Curcumin, ein polyphenolischer Bestandteil, der mitunter für die goldgelbe Farbe verantwortlich ist.

●Vor allem das Curcumin soll der Grund sein, aus dem Kurkuma schon lange in der alternativen Medizin verwendet wird. Die moderne Forschung hat es daher in vielen Studien untersucht. Dabei deuten einige auf mögliche positive Effekte hin.

●Neben Curcumin beinhaltet Kurkuma auch andere Curcuminoide wie Demethoxycurcumin und Bisdemethoxycurcumin. Diese Verbindungen ergänzen die Wirkung von Curcumin und können antioxidative Eigenschaften aufweisen, die dem Körper helfen, schädliche freie Radikale zu neutralisieren.

Insbesondere Verdauungsprobleme können mit Kurkuma gut behandelt werden, da es die Verdauungssäfte anregt und so das Völlegefühl und die Darmträgheit bekämpft. Viele Studien zeigen auch auf potenzielle antientzündliche, knorpelschützende und cholesterinsenkende Wirkungen hin.

Daher wird Kurkuma als möglicher Wirkstoff gegen Diabetes, Arthrose, Alzheimer und Krebs untersucht. Ob und wie effektiv es dagegen helfen kann, ist aber noch nicht belegt worden.

➔In Tierversuchen wurde beispielsweise beobachtet, dass Kurkuma wachstumshemmend auf Krebszellen wirken und ihren frühzeitigen Zelltod auslösen kann. Ob diese Wirkung auch auf den Menschen übertragbar ist, ist aber noch unklar, da noch keine aussagekräftigen Menschenversuche vorliegen.

Empfohlene Tagesdosis und Wechselwirkungen

Kurkuma kann also viele positive Wirkungen auf den menschlichen Körper haben. Dabei ist es aber wichtig zu betonen, dass bei der Einnahme manche Faktoren beachtet werden müssen, um davon zu profitieren und mögliche Nebenwirkungen zu umgehen:

➔Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt, eine gewisse Menge an Curcumin am Tag nicht zu überschreiten. Eine Überdosierung kann zu Verdauungsproblemen und Schmerzen führen. Erwachsene Menschen sollen nicht mehr als zwei Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht Curcumin am Tag zu sich nehmen. Das gilt für Nahrungsergänzungsmittel ebenso wie als Gewürz.

➔Die Bioverfügbarkeit von Curcumin für den menschlichen Körper ist relativ niedrig. Das bedeutet, dass der Körper Schwierigkeiten hat, es alleine effektiv aufzunehmen. Deshalb nutzen gute Kurkuma-Präparate die Kombination mit Piperin. Dieser Inhaltsstoff des schwarzen Pfeffers hilft dabei, die Aufnahme im Darm zu fördern und die erlaubte Menge an Kurkuma effizient auszuwerten.

➔Gewisse Mengen an Curcumin können zudem Medikamente beeinflussen. Da Enzyme von Kurkuma wie viele Medikamente in der Leber verarbeitet werden, kann es die Konzentration von Arzneimitteln im Blut verändern – das heißt erhöhen oder verringern. Je nach Medikation kann das Nebenwirkungen auslösen oder die Wirkung einschränken. Daher sollten Menschen, die Medikamente nutzen und zeitgleich Kurkuma als Nahrungsergänzungsmittel nutzen möchten, zuvor mit ihrem Arzt absprechen, ob Wechselwirkungen entstehen.

Achtet man auf diese Vorgaben, ist es unbedenklich, Kurkuma für die Förderung der eigenen Gesundheit zu nutzen. Daneben ist es als Curry-Gewürz oder dekorative Pflanze immer willkommen.

Fazit

Kurkuma blickt auf eine lange Geschichte in der Küche und traditionellen Medizin Südasiens zurück und hat inzwischen weltweit Anerkennung gefunden. Die Pflanze ist nicht nur für ihre kulinarischen Eigenschaften bekannt, sondern vor allem für ihren Hauptwirkstoff Curcumin, der in wissenschaftlichen Studien und traditionellen Heilpraktiken wegen seiner potenziellen gesundheitlichen Vorteile geschätzt wird. Insbesondere bei Verdauungsproblemen soll Kurkuma helfen. Daneben werden aktuell entzündungshemmende und sogar krebsbekämpfende Wirkungen untersucht.

Die Einnahme von Kurkuma, sei es als Gewürz oder Nahrungsergänzungsmittel, sollte stets im Kontext der empfohlenen Dosierungen und möglichen Wechselwirkungen mit Medikamenten betrachtet werden. Bei sachgemäßer Anwendung kann Kurkuma jedoch eine wertvolle Ergänzung für die Gesundheit darstellen und gleichzeitig kulinarische oder ästhetische Freuden bereiten.

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Erstellt:
18.09.2023, 14:03 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 18.09.2023, 14:03 Uhr

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