Badespaß ohne große Risiken

Langsam ins kalte Wasser und Alkoholfreies trinken

Angesichts tropischer Temperaturen in Deutschland suchen viele Menschen Abkühlung im Meer, in Badeseen und Flüssen.

19.06.2019

Vorsicht beim Abtauchen! Bild: natasnow - Fotolia.com

Vorsicht beim Abtauchen! Bild: natasnow - Fotolia.com

So erfrischend ein beherzter Sprung ins kühle Nass auch sein kann, rächt sich doch manch unbedachter Sprung vor allem ins tiefe Gewässer. Die Barmer-Krankenversicherung rät deswegen vor allem unerfahrenen Schwimmern, Ungeübten und Senioren zur Vorsicht.

Gerade für Menschen, denen schnell die Kraft ausgehe, Menschen mit Herzproblemen und Landratten sei der Badespaß daher nicht frei von Risiken. Hinzu komme die rückläufige Schwimmfähigkeit in Deutschland. So seien laut DLRG rund 60 Prozent der Zehnjährigen keine sicheren Schwimmer. „Wer schlecht oder nicht schwimmen kann, sollte unabhängig vom Alter nie allein oder unbeaufsichtigt ins Wasser gehen“, rät Möhlendick.

Schließlich sind allein im vergangenen Jahr nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mehr als 500 Menschen im Bundesgebiet ertrunken. „Wer nicht richtig schwimmen kann, ohne Abkühlung ins Wasser springt oder die Tücken des Gewässers nicht kennt, geht unnötige Gefahren ein“, sagt Klaus Möhlendick, Sportwissenschaftler bei der Barmer.

Grundsätzlich solle man langsam ins Wasser gehen und nicht einfach springen, so Möhlendick. Denn sonst zögen sich die Blutgefäße zusammen und pumpten in kurzer Zeit zu viel Blut auf einmal zum Herz. Das könne zu Herzrhythmus-Störungen führen, weil die rechte Herzkammer übermäßig belastet werde. Auch führe kaltes Wasser im Gesicht zu reflexhaftem Abfall von Herzfrequenz und Blutdruck.

„Keinesfalls sollte man vor dem Schwimmen Alkohol trinken, weil das die Gefäße erweitert. Beim Eintauchen ins Wasser ist dann im Extremfall ein Kälteschock möglich, selbst wenn das Wasser etwa 20 Grad warm ist“, sagt der Barmer-Fachmann.

Einige Schwimmer unterschätzten die Strömung oder plötzlich auftretende Kaltzonen. Dabei ermüde man rascher und benötige sehr viel Energie. Möhlendick: „Auch aus diesem Grund ist es sinnvoll, nicht mit leerem Magen ins Wasser zu gehen, sondern geraume Zeit zuvor etwas zu essen.“ TA

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Erstellt:
19.06.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 54sec
zuletzt aktualisiert: 19.06.2019, 01:00 Uhr

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