Gemeinsam Halt finden

Long Covid: Die AOK unterstützt die gesundheitsbezogene Selbsthilfe

Der Austausch von Wissen und Erfahrung hilft chronisch kranken und behinderten Menschen, mit ihrer Situation besser umzugehen. Die AOK Baden-Württemberg unterstützt die gesundheitsbezogene Selbsthilfe.

19.01.2022

Ständige Erschöpfung gehört zu den langfristigen Folgen einer Infektion mit dem Corona-Virus. Informationen zu einer Long-Covid-Selbsthilfegruppe gibt es im Internet unter www.corona-im-laendle.de. Bild: contrastwerkstatt - stock.adobe.

Ständige Erschöpfung gehört zu den langfristigen Folgen einer Infektion mit dem Corona-Virus. Informationen zu einer Long-Covid-Selbsthilfegruppe gibt es im Internet unter www.corona-im-laendle.de. Bild: contrastwerkstatt - stock.adobe.

Hanne Herrmann ist schnell außer Atem. Ein paar Treppenstufen in ihrem Haus in Sulzdorf in der Nähe von Schwäbisch Hall reichen aus und ihre Herzfrequenz schießt nach oben. Die 61-Jährige leidet an den Folgen von Covid-19 – mit gravierenden Auswirkungen.

„Ich weiß beim besten Willen nicht, wo ich mich angesteckt haben könnte“, erzählt sie. An was sich die vierfache Mutter aber ganz genau erinnert, ist der 13. März 2020. „Das war ein Freitag und ich fühlte mich schon den ganzen Tag müde und schlapp“, sagt sie. Und es wurde immer schlimmer. Dann kamen Gliederschmerzen, Schüttelfrost und starke Kopfschmerzen dazu. Auch der Geschmacks- und Geruchssinn waren weg. „Ausruhen und Teetrinken – das wird schon wieder weggehen“, dachte sie sich.

Es wurde aber nicht besser. Im Gegenteil: Ihr Gesundheitszustand wurde immer schlechter. Hanne Herrmann war nach wenigen Tagen so geschwächt, dass sie es ohne Hilfe nicht mehr zur Toilette schaffte. „Ich dachte, das war’s dann wohl“, sagt sie. Erst im Juli stand fest, dass sie sich mit Sars-CoV-2 infiziert hatte. Ihr Leidensweg dauerte an. „Ich war jeden Tag so erledigt, dass ich mich nach der Arbeit zunächst einmal hinlegen und ausruhen musste“, sagt Hanne Herrmann. Eine Reha Anfang 2021 brachte ihre Leistungsfähigkeit zumindest ein klein wenig zurück. „Beim Eingangstest schaffte ich in sechs Minuten nur 220 Meter zu gehen. Am Ende der Reha waren es in derselben Zeit immerhin 360 Meter“, berichtet sie stolz.

Wichtig ist ihr die Long-Covid-Selbsthilfegruppe, die sie in Schwäbisch Hall in diesem Jahr auch mit Unterstützung der AOK auf den Weg gebracht hat. „Menschen mit Long-Covid bekommen oft keine Informationen und wissen meistens nicht, was das Virus im Körper anrichtet und wie man damit umgehen sollte“, sagt Herrmann. Bisher haben sich über 30 Betroffene der Gruppe angeschlossen. Geplant sind virtuelle Treffen zum Erfahrungsaustausch, später sollen Fachvorträge von Experten folgen. TA

Zum Artikel

Erstellt:
19.01.2022, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 59sec
zuletzt aktualisiert: 19.01.2022, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen