Hilfe für Kinder mit Behinderungen

Margret Wannenmacher unterstützt seit 2005 ein Heim in Südafrika

Margret Wannenmacher unterrichtet Deutsch als Fremdsprache und ist seit 2005 jedes Jahr über fünf Wochen in Johannesburg, um Kindern mit Behinderungen in der sozialen Einrichtung Tumelo Home zu helfen. Zum ehrenamtlichen Engagement der Walddorfhäslacherin für die Rechte dieser Kinder gehört auch die Organisation von Vorträgen und Benefizkonzerten. Wir sprachen mit ihr über die Folgen der Corona-Pandemie für ihre Arbeit.

27.01.2021

Margret Wannenmacher besucht regelmäßig das Tumelo Home in Johannesburg. Privatbild

Margret Wannenmacher besucht regelmäßig das Tumelo Home in Johannesburg. Privatbild

TAGBLATT ANZEIGER: Aus welcher Motivation heraus engagieren Sie sich in dem Kinderheim in Johannesburg?

Margret Wannenmacher: 2005 lernte ich das Heim auf einer privaten Südafrikareise kennen. Ich hatte vorher noch nie eine Township gesehen, geschweige denn so ein Heim. Nachdem ich es eineinhalb Stunden besichtigt hatte, habe ich hemmungslos geweint. Es war ein ganz schreckliches Erlebnis. Daraufhin habe ich mir die Frage gestellt: „Kann ich so weiterleben, wie bisher?“ Die Antwort war ein klares Nein. Das ist meine Motivation für mein Engagement in Südafrika.

Mit welchen Aufgaben beschäftigen Sie sich in Tumelo?

Wenn ich dort bin, mache ich alles, was anfällt. Ich gehe mit den Kindern ins Krankenhaus. Das darf man sich jetzt nicht so wie in Deutschland vorstellen, denn der Standard in den staatlichen Krankenhäusern ist ein anderer. Auch helfe ich Kindern beispielsweise beim Laufen in der Hoffnung, dass die Angestellten die Zeit finden, damit fortzufahren, wenn ich wieder in Deutschland bin. Es geht mir bei meinem Engagement in erster Linie um die Rechte dieser Kinder.

Wie ist die aktuelle Situation in dem Kinderheim?

Aus rein medizinischer Perspektive sieht es dort gut aus, denn bis jetzt hat sich noch keines der Kinder mit dem Coronavirus infiziert. Der Leiter von Tumelo Home, mit dem ich übrigens immer in Verbindung bin, hat gleich zu Beginn der Pandemie alles abgeriegelt und niemand durfte hereinkommen. Trotzdem ist das Heim in einer schwierigen Situation. Denn aufgrund der Pandemie kann ich kein Fundraising in Form von Vorträgen, Veranstaltungen und Benefizkonzerten machen. Aber ich freue mich darüber, dass dennoch viele Spendengelder eingehen. Zu diesem Thema sagte mir kürzlich der Leiter des Heims am Telefon: „Du machst seit vielen Jahren so vieles für Tumelo und jetzt kommt es zu Dir zurück.“ Ein anderes Problem resultiert daraus, dass die Einrichtung kaum noch Nahrungsmittelspenden von Johannesburger Firmen bekommt. Der Leiter muss die Versorgung der Kinder weitgehend selbst finanzieren.

Gibt es außer Geldspenden auch noch andere Möglichkeiten, den Kindern in Tumelo zu helfen?

Nein, leider nicht. Ich rate davon ab, Sachspenden nach Tumelo zu schicken. Wegen der Korruption im Land kommen diese Sendungen meistens nicht an. Auch macht es keinen Sinn, Pakete im Flugzeug mitzunehmen. Das habe ich vor vielen Jahren erfahren, als ich drei Pakete nach Südafrika mitgenommen habe. In Deutschland hatte ich dafür 250 Euro bezahlt. Als ich die Pakete in Johannesburg abholen wollte, musste ich auf dem Flughafen noch einmal 500 Euro zahlen. Gute Erfahrungen habe ich mit den Hilfseinsätzen deutscher Schüler und Studierender gemacht, die für zwei oder drei Wochen nach Johannesburg reisen. Sie werden von mir gut auf diesen Einsatz gut vorbereitet und wissen deshalb, was dort auf sie zukommt.

Fragen von Vivian Viacava Galaz

Tumelo Home

Heime für behinderte Kinder und Erwachsene

Unterstützt von Margret

Wannenmacher

Telefon: (0 71 27) 3 18 21

Mobil: 0176 - 43 16 70 88

wan-ma@web.de

Spendenkonto:

DE 32 6039 0000 0336 4350 02

Volksbank Reutlingen

„Spenden für Afrika“
Die Weiterleitung der Spenden nach Südafrika wird vom Kinderhilfswerk ChildFund in Nürtingen unterstützt, das auch die Spendenbescheinigungen

ausstellt.

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Erstellt:
27.01.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 32sec
zuletzt aktualisiert: 27.01.2021, 01:00 Uhr

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