Klimaschutz kostet

Massive Ausweitung der Förderung für die Erreichung der Klimaziele unerlässlich

Zwei unabhängige Gutachten im Auftrag des Umwelt- und Wirtschaftsministeriums belegen, dass das Ziel mit dem bisherigen Klimapaket der Bundesregierung nicht erreicht werden kann.

11.03.2020

Klimaschutz und erschwingliches Wohnen – beides kostet. Archivbild: Ulrich Metz

Klimaschutz und erschwingliches Wohnen – beides kostet. Archivbild: Ulrich Metz

Deutschland will seine Treibhausgase bis 2030 um 55 Prozent senken. Danach muss insbesondere in den Bereichen Verkehr und Gebäude erheblich umgesteuert werden.

Zur Erreichung der Klimaschutzziele sind umfassende energetische Sanierungen im Wohnungsbestand unverzichtbar.

Gleichzeitig muss der Wohnungsneubau mit hohen energetischen Standards einen wesentlichen Beitrag zur Zielerreichung leisten. Aber: „Klimaschutzmaßnahmen im Gebäudebereich kann es nicht zum Nulltarif geben. Im Gegenteil: Energetische Modernisierungen im Wohnungsbestand ziehen in der Regel Mieterhöhungen zwischen 2 und 3 Euro pro Quadratmeter nach sich. Selbst bei einer daraus resultierenden Senkung der Heizkosten von 50 bis 60 Prozent erhöhen sich die Wohnkosten um 20 bis 30 Prozent.

Die Wohnkostenbelastung von derzeit durchschnittlich 30 Prozent würde auf 35 bis 38 Prozent steigen. Derartige Mietsteigerungen sind nicht bezahlbar und gefährden den sozialen Frieden in Deutschland“, erklärte der Präsident des Deutschen Mieterbundes (DMB) Lukas Siebenkotten. Erst im Januar 2020 forderte der DMB gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe, dass Klimaschutz und sozialgerechtes Bauen und Wohnen zusammen gedacht werden, und präsentierte ein 10-Punkte-Sofortprogramm zur Gestaltung energetischer Modernisierung in Bestand und Neubau. Insbesondere das derzeitige Fördervolumen für den Klimaschutz in Gebäuden in Höhe von nur knapp vier Milliarden Euro muss deutlich aufgestockt werden. Laut eines gemeinsamen Papiers von DMB, dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) und DV, dem Deutschen Verband für Wohnungswesen Städtebau und Raumordnung, sind dafür zwischen 14 und 25 Milliarden Euro bereitzustellen. TA

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11.03.2020, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 11.03.2020, 01:00 Uhr

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