Nicht nur die Teflonpfanne

Maximilian Hohmann erinnerte an die Mondlandung von 1969

Trotz des Gewitters kamen am Freitagabend rund 20 Interessierte zu einer Veranstaltung der Astronomischen Vereinigung in die Tübinger Sternwarte. Dort erinnerte Maximilian Hohmann an „Die Mondlandung vor 50 Jahren“.

17.07.2019

Maximilian Hohmann erinnerte in der Tübinger Sternwarte an die Mondlandung vor 50 Jahren. Am 21. Juli 1969 betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Erdtrabanten. Bild: Vivian Viacava Galaz

Maximilian Hohmann erinnerte in der Tübinger Sternwarte an die Mondlandung vor 50 Jahren. Am 21. Juli 1969 betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Erdtrabanten. Bild: Vivian Viacava Galaz

„Was bleibt nach der Mondlandung?“, fragte der Referent. Und gab gleich darauf selbst eine Antwort, die sein Publikum zum Lachen anregte: „Die Teflonpfanne“. Damit brachte der Ingenieur für Luft- und Raumfahrt gleich zu Beginn seines Vortrags das Eis zum Brechen.

Mit diesem Beispiel illustrierte Hohmann, von welchen Erfindungen aus dem Apolloprogramm die Menschen heute noch profitieren. Dazu gehören neben dem Mikrochip beispielsweise auch die Sportschuhe sowie der Hand-Staubsauger und hochwertige Kleidungstücke. Und fast 30 Kilogramm des Monds lagern auch noch auf der Erde.

„Das Mondgestein ist das teuerste Material auf der Welt und darf nicht verkauft werden“, betonte Hohmann. „Denn neben Wasserstoff enthält es noch viele wichtige Mineralien.“

Aber die Mondlandung hat nicht nur Impulse für die technologische Entwicklung gesetzt, sondern auch das soziale Leben der Menschen beeinflusst. Schließlich hat etwa eine halbe Million Menschen für das amerikanische Projekt „Apollo 11“ gearbeitet. „Das wichtigste ist dabei, dass hier Menschen zusammen eine große Aufgabe bewältigen konnten. Engagierte Menschen haben sich mit viel Leidenschaft für ein gemeinsames Ziel eingesetzt“, stellte Hohmann fest. Und daraus könne die Menschheit seiner Meinung nach viel lernen. Etwa, wenn es darum geht, bei einer Katastrophe wie einem Meteoriteneinschlag oder im Kampf gegen den Klimawandel zusammen zu rücken.

Hohmann stellte die Mondlandung in ihren historischen Kontext und verwies dabei auch auf die politischen Motive hinter diesem Projekt. Denn das Jahr 1969 war vom Kalten Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion geprägt. Heute spiele auch China eine wichtige Rolle im Wettbewerb um die Vorherrschaft im Weltraum.

„Viele Technologien kommen heute aus China: Autos, Schiffe und Flugzeuge“, beobachtet Hohmann. „Aber das asiatische Land war noch nicht auf dem Mond“, erklärte der Ingenieur. „Erst wenn China das gelingt, hat es weltpolitisch die gleiche Bedeutung wie die USA.“

Den USA ist 1969 als erstes Land der Welt eine bemannte Reise zum Mond und wieder zurück gelungen. Und ihre Vorrangstellung im Weltall wollen die Vereinigten Staaten auch ein halbes Jahrhundert nach diesem bedeutenden Ereignis verteidigen.

Weshalb die NASA viele Pläne hat: In den nächsten Jahren will sie mit einem modernen Fahrzeug auf dem Mond unterwegs sein. Zudem soll auf dem Erdtrabanten eine permanente Station für Menschen und Roboter platziert werden.

Weil solche Expeditionen viel Geld kosten, muss die Politik ein Interesse daran haben. „Ohne Unterstützung aus der Politik ist wissenschaftliche Forschung grundsätzlich nicht möglich“, erklärte Maximilian Hoffmann. Vivian Viacava Galaz

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Erstellt:
17.07.2019, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 17.07.2019, 01:00 Uhr

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