Jetzt den Schulweg trainieren

Mehrfach unter Realbedingungen gemeinsam mit den Eltern

Die neuen Erstklässler sollten schon jetzt damit anfangen, ihren künftigen Schulweg einzuüben. Doch auch alle anderen Grundschüler können die letzten Ferienwochen dazu nutzen, sich wieder mit der Route vertraut zu machen. Was bei der Festlegung des Schulwegs besonders wichtig ist, erläutert der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter.

17.08.2022

Vor allem dann, wenn der Schulweg gefährlich und kompliziert ist, sollten Eltern und Kinder ihn mehrmals unter realen Bedingungen üben. Archivbild: Ulrich Metz

Vor allem dann, wenn der Schulweg gefährlich und kompliziert ist, sollten Eltern und Kinder ihn mehrmals unter realen Bedingungen üben. Archivbild: Ulrich Metz

In den Wochen vor der Einschulung sollte der ganze Schulweg mehrmals gemeinsam mit den Eltern abgelaufen werden. Wichtig ist es dabei, unter realen Bedingungen und Sichtverhältnissen zu üben.

Denn an einem Sonntagabend haben die Eltern möglicherweise mehr Zeit, aber dann sind auf manchen Strecken deutlich weniger Verkehrsteilnehmende unterwegs als in der morgendlichen Rushhour.

Deswegen empfiehlt der ACE, die Wege zur selben Zeit unter der Woche einzuüben, wie sie auch später vom Kind allein bewältigt werden müssen. Zudem sollte die Strecke mindestens einmal gemeinsam bei Dämmerung zurückgelegt werden, um auf die Sicht- und Lichtverhältnisse im Herbst vorzubereiten.

In einigen Regionen gibt es von der Schule oder Gemeinde so genannte Schulwegpläne, die den optimalen Schulweg darstellen. Damit lässt sich gemeinsam eine passende Route entwickeln. Alternativ können solche Pläne auch bei Straßenverkehrsbehörden oder der Polizei erfragt werden.

Auf dem gesamten Schulweg sollte ein Gehweg vorhanden sein und im Optimalfall führt die Route nicht an einsamen oder stark befahrenen Straßen entlang. Es sollte darauf geachtet werden, dass so wenig Straßen wie möglich überquert werden müssen. Der kürzeste Schulweg ist aber nicht unbedingt der sicherste, warnt der ACE. Wenn das Umgehen einer unübersichtlichen Kreuzung mit einem kleinen Umweg verbunden ist, ist das für die ABC-Schützen sicherer.

Es empfiehlt sich, Ampeln, Zebrastreifen und Verkehrsinseln zum Überqueren von Straßen bei der Planung des Schulwegs berücksichtigen. Wichtig ist auch die nötige Zeit mit entsprechendem Puffer zu kalkulieren, damit das Kind nicht in Stress gerät, anfängt zu hetzen und deswegen unaufmerksam über die Straße rennt.

Ebenfalls zur Schulwegplanung gehört, als Vorbild das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu vermitteln. Wie verhalte ich mich an der Ampel? Worauf muss an einem Zebrastreifen geachtet werden?

Für Eltern empfiehlt es sich zudem, den Schulweg ihrer Kinder regelmäßig zu überprüfen. Sind Baustellen hinzugekommen? Hat sich die Beleuchtung verändert?

Wer auf dem Weg mal in die Hocke geht, erkennt Gefahren aus Sicht der Kinderaugen. Hilfreich ist außerdem, sich selbst einmal vom Kind zur Schule bringen und den Weg erklären zu lassen. Müssen für den Schulweg öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden, sollten auch diese Strecken unbedingt gemeinsam geübt werden. Das richtige Verhalten an Bushaltestellen sollte vermittelt werden: Zum Bus rennen oder Drängeln beim Einstieg kann gefährlich werden, ebenso wie vor dem Bus noch schnell die Straße zu überqueren.

TA

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Erstellt:
17.08.2022, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 19sec
zuletzt aktualisiert: 17.08.2022, 01:00 Uhr

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