Deutlich mehr Radverkehr

Minister Winfried Hermann sieht einen Lichtblick in der Krise

Die Corona-Krise hat das Mobilitätsverhalten im Jahr 2020 geprägt. Reisebeschränkungen, Kurzarbeit und Lockdowns hatten zur Folge, dass sich die Menschen mehr in der Nähe ihrer Wohnung bewegen.

13.01.2021

Etwas Positives hatte die Corona-Krise ja: Die Menschen gingen im vergangenen Jahr vermehrt zu Fuß oder stiegen aufs Fahrrad um. Archivbild: Anne Faden

Etwas Positives hatte die Corona-Krise ja: Die Menschen gingen im vergangenen Jahr vermehrt zu Fuß oder stiegen aufs Fahrrad um. Archivbild: Anne Faden

Gleichzeitig hat eine Veränderung bei der Wahl des Verkehrsmittels stattgefunden: Insbesondere in der warmen Jahreszeit nahm der Rad- und Fußverkehr stark zu. „Es ist ein Lichtblick in der Krise, dass die Menschen mehr zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs sind. Von diesem Trend profitiert nicht nur der Klimaschutz, sondern auch die Gesundheit“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne).

Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die das Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas) im Auftrag des Verkehrsministeriums im Frühjahr und Herbst durchführte, zeigen: Im Mai/Juni hat der Verkehrsaufwand, das heißt die Zahl der pro Tag zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegten Kilometer, in Baden-Württemberg um 73 Prozent bzw. 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Die motorbetriebenen Verkehrsmittel verzeichneten einen scharfen Rückgang im Verkehrsaufwand. Die oft geäußerte Vermutung, der private Pkw sei das Verkehrsmittel der Stunde, stimme jedoch nicht.

Im Oktober/November waren die Menschen in Baden-Württemberg weniger selbstaktiv unterwegs als im Frühjahr. Nur der Fußverkehr verzeichnete noch ein Plus, sowohl im Verkehrsaufwand als auch in der Anzahl der zu Fuß zurückgelegten täglichen Wege zum Einkaufen, Arbeiten oder Erholen.

Insgesamt wurden 20 Prozent mehr Wege zu Fuß zurückgelegt, gemessen am Vergleichswert der Vorjahre für diese Jahreszeit. Zusammen erreichten Fuß- und Radverkehr im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit auch in den kälteren Monaten, einen etwas höheren Anteil an der Gesamtzahl der Wege.

Das Verkehrsministerium hat 2020 seine Rad- und Fußverkehrsförderung weiter intensiviert. So unterstützte es Landkreise, Städte und Gemeinden beim Personalaufbau, bei der Konzeption, bei Planung und Bau der Infrastruktur sowie bei der Kommunikation im Bereich aktive Mobilität in einem bisher nicht dagewesenen Ausmaß. Mit diesen Anstrengungen soll auch ein Beitrag zur Gesundheitsförderung geleistet werden. Denn die Bewegung zu Fuß oder auf dem Rad stärkt z. B. das Immunsystem und die Lungen, beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor und hat positive Einflüsse auf die Psyche. TA

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13.01.2021, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 13.01.2021, 01:00 Uhr

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