Neu kommt gut

Mössinger Volkslauf wieder durch die Stadt

Es war keine große Überraschung, dass am Samstag beim 19. Mössinger RÖWA-Stadtlauf Top-Favorit Nils Holocher (farbtex) bei den Männern und Franziska Schrader (LAV Stadtwerke Tübingen) gewannen.

17.05.2023

In Orange der Sieger Holocher beim Start, der Zweite Pfrommer mit Nr. 53. Bild: Uli Rippmann

In Orange der Sieger Holocher beim Start, der Zweite Pfrommer mit Nr. 53. Bild: Uli Rippmann

Viel gespannter waren die Läufer und Läuferinnen vor allem auf die am Samstag erstmals neu ausgeschriebene Strecke der Mössinger, die sie nachmittags ab halb vier Uhr unter die Hufe nahmen. 10 Kilometer lang war diese, und außerdem vermessen. Das heißt, sie war bestenlistenfähig. Das bedeutet wiederum: Was da gelaufen wird, das gilt für die Ewigkeit und ist vergleichbar mit allen anderen vermessenen Zehnern der Welt.

Das spielte für den späteren Sieger durchaus eine Rolle. „Meine Bestzeit steht bei 33:00 Minuten“, berichtete Holocher, „und mitten im Lauf merkte ich, da geht was heute – und da habe ich es laufen lassen.“ Nach dem Start, auf der ersten der drei zu laufenden Runden, wurde er noch begleitet von Benjamin Pfrommer (LG Calw) und Michael Braun (CVS Team Xtreme). Immerhin: Im vergangenen Jahr war Pfrommer beim Mössinger Lauf noch vor Holocher gelandet. Der führte damals durch die Pampa am Stadtrand.

Die neue Strecke begann wie früher am Jakob-Stotz-Platz. Inzwischen aber führt sie die Breite Straße entlang nach Westen über die Goethestraße, später über die Lessingstraße, am Friedhof vorbei auf die Grabenstraße und danach in die nächste Runde.

Die Läufer und Läuferinnen konnten dem Orga-Chef und Moderator Dieter Schneider nach dem Lauf Gutes berichten: Sie waren mit der Strecke hoch zufrieden. „Ein bisschen Steigung war schon drin“, meinten Holocher und Braun, „aber schnell ist die Strecke trotzdem.“

Nachdem Holocher in der dritten Runde mal einen Kilometer in 3:06 Minuten einschob, war der Fisch geputzt. Am Ende kam er in 33:09 Minuten ins Ziel, nur knapp über seiner Bestzeit. 30 Sekunden dahinter finishte Pfrommer, eher ein Radspezialist, dann, in 33:43 Minuten, Braun – alles großartige Zeiten bei bestem Läuferwetter.

Zwar hatte Schneider auch mal beim Vorjahressieger Anthony Tomsich wegen eines Starts angefragt. „Aber Tony wurde von der LAV bei den Krummen Strecken in Pliezhausen gemeldet, da kann man nichts machen“, bedauerte der Mössinger. Bei den Frauen war das Ergebnis auch ziemlich klar. Franziska Schrader (LAV Stadtwerke Tübingen) siegte in der tollen Zeit von 39:01 Minuten vor Geske Rippen (39:48 Minuten), die neu für den Post SV Tübingen startete, aber schon in Kassel für den dortigen Verein Rennen bestritt.

Ein echtes Kunststück gelang der Drittplatzierten Christine Geiger (LAV), die nicht nur Gesamt-Bronze holte, sondern auch die AK W45 gewann. Aber überragend einmal mehr Nicole Schwind (LAV), die die AK W 65 in der sagenhaften Zeit von 44:52 Minuten gewann – und damit sogar den 11. Gesamtplatz unter 70 Finisherinnen belegte.

Etliche Läufer hatten den Stadtlauf auch als Durchgangsstation und als Härtetest vor dem Stuttgarter Halbmarathon am kommenden Wochenende genutzt. So wollte die Tübingerin Kathrin Ripper noch mal eine schnelle Runde absolvieren – „aber keine zu schnelle, da muss ich aufpassen“.

Bettina Spannowsky vom LV Pliezhausen, Dauergast beim VR-Cup und auch schon mal Altersklassen-Gesamtgewinnerin der Veranstaltung, lief trotz Achillessehnenverletzung die Strecke durch. „Ich wollte halt die Serie mit der Brechstange laufen“, beklagte sie sich im Ziel, „aber ich glaube es war doch keine gute Idee, meine Sehne tut jetzt richtig weh.“

Und das Mössinger Urgestein Richard Rein stand natürlich auch an der Piste und schaute auf den Nachwuchs. Was mit der neuen Strecke ist, wusste er nicht so recht einzuschätzen. „Das ist jetzt schon die sechste Mössinger Laufstrecke, die ich kenne“, meinte er augenzwinkernd.

Den Hobbylauf über 5,2 Kilometer gewann Dauersieger Manuel Schmitt aus Mössingen in 19:43 Minuten im Zielsprint vor Tobias Stanienda (LG Glems). Bei den Frauen siegte Leonie Riester von der LG Steinlach-Zollern in 22:13 Minuten. Im Hauptlauf kamen immerhin 245 Teilnehmer/innen ins Ziel.Werner Bauknecht

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Erstellt:
17.05.2023, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 54sec
zuletzt aktualisiert: 17.05.2023, 01:00 Uhr

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