Amazon in Tübingen?

Morgen wird über die Ansiedlung der umstrittenen Firma entschieden

Seit vielen Monaten wird in Tübingen heftig darüber diskutiert, ob sich die Firma Amazon im Cyber Valley auf der Oberen Viehweide ansiedeln soll und darf. Morgen Abend entscheidet der Gemeinderat darüber.

13.11.2019

So stellt sich Amazon sein neues Forschungszentrum vor. Grafik: Bodamer Faber Architekten BDA

So stellt sich Amazon sein neues Forschungszentrum vor. Grafik: Bodamer Faber Architekten BDA

Tübingen. Das Tübinger Cyber Valley auf dem Berg wird sich vor allem mit dem Zukunftsthema „Künstliche Intelligenz“ (KI) befassen. Beteiligt daran sind unter anderen die Universität und das Max-Planck-Institut Tübingen und Unternehmen wie Bosch und Daimler und eben auch Amazon.

Die Firma Amazon möchte sich als erster Cyber-Valley-Partner mit einem eigenen Büro- und Laborgebäude im Wissenschafts- und Technologiepark ansiedeln. Dafür soll Amazon von der Stadt Tübingen eine Fläche von 2400 Quadratmetern auf der Oberen Viehweide in der Nähe zum Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, bekommen – für rund 500 000 Euro. In dem Neubau von Amazon sollen anfangs 100 und mittelfristig bis zu 200 Mitarbeiter/innen arbeiten.

Die Diskussion darüber, ob Tübingen ausgerechnet der Firma Amazon, die ihre Mitarbeiter schlecht behandle, Tarifverträge und Steuerzahlungen meide, ein Grundstück überlassen solle, wurde monatelang heftig und kontrovers geführt. Der Ortsbeirat Nordstadt hat die Ansiedlung abgelehnt, der Planungsausschuss hat sich am vergangenen Donnerstag dafür ausgesprochen.

Entschieden wird darüber letztendlich morgen Abend im Tübinger Gemeinderat. Die Stadtverwaltung möchte der Firma Amazon das Grundstück bereit stellen. Für den Fall der Ablehnung durch den Gemeinderat denkt die Verwaltung, dass Amazon dann versuchen müsste „auf dem freien Immobilienmarkt Flächen anzumieten oder sich anderweitig anzusiedeln. Ohne Amazon ist zu vermuten, dass die Anziehungskraft des Forschungsverbundes ‚Cyber Valley‘ und des Technologieparks für internationale Spitzenforscher aus dem Bereich KI deutlich schwächer ausfallen wird.“ Angelika Brieschke

Die öffentliche Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 14. November, beginnt um 17 Uhr im Tübinger Rathaus, Marktplatz.

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Erstellt:
13.11.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 46sec
zuletzt aktualisiert: 13.11.2019, 01:00 Uhr

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