Lieber kühlen statt zu kratzen

Mücken: 66 Prozent der Deutschen werden in der Regel gestochen

Wer sich draußen aufhält oder lüftet, muss wieder vermehrt mit Mücken rechnen. Das Wechselspiel zwischen Wärme und Regenfällen bietet den Plagegeistern ideale Bedingungen.

14.07.2021

Die Blutsauger haben wieder Saison: Mückenstiche können Krankheiten auslösen. Bild: mycteria / stock.adobe.com

Die Blutsauger haben wieder Saison: Mückenstiche können Krankheiten auslösen. Bild: mycteria / stock.adobe.com

Laut einer forsa-Umfrage der KKH Kaufmännische Krankenkasse werden zwei Drittel der Deutschen regelmäßig von den Zweiflüglern gestochen.

Mit jedem Stich können Erreger übertragen werden. Deshalb: Hände weg, auch wenn es noch so sehr juckt!

KKH-Apotheker Sven Seißelberg erläutert die Gründe: „Mücken können Keime und Umweltgifte übertragen. Wer kratzt, arbeitet den Mückenspeichel samt Erregern nur noch tiefer in die Haut ein und bringt über die Finger schlimmstenfalls weitere Keime und Schmutz in die Wunde.“ Kommt es dennoch zu einer Infektion, rät Seißelberg, sicherheitshalber einen Arzt aufzusuchen. Das gilt sowohl bei stark geröteten, geschwollenen und schmerzenden Stichen als auch bei Kreislaufproblemen, Schwierigkeiten beim Atmen, Fieber oder Schüttelfrost infolge eines Stichs.

Bei starkem Juckreiz sind zum Beispiel Eiswürfel, Kühlpads oder Gels hilfreich. Ähnlich wie bei Wespenstichen können auch Hausmittel wie essigsaure Tonerde oder eine aufgeschnittene Zwiebel für Linderung sorgen. Eine gute Alternative seien außerdem entzündungshemmende Salben speziell für Insektenstiche, sagt Seißelberg. Auch Mittel gegen allergische Reaktionen, sogenannte Antihistaminika, können bei starken Beschwerden nach einem Stich helfen. Wer gar nicht erst von den surrenden Plagegeistern gestochen werden will, sollte sich mit heller, langer Kleidung aus dichtgewebten Stoffen und Anti-Mückenspray schützen. Auch auf stark riechende Parfüms und Kosmetika sollten Freiluftfans möglichst verzichten, denn die Düfte locken die Insekten an.

Fliegengitter und Mückenstecker sind außerdem für eine ungestörte Nachtruhe hilfreich. Doch Vorsicht: Die Stecker strömen Pestizide aus, deshalb ist regelmäßiges Lüften ein unbedingtes Muss. Ein Irrglaube ist hingegen der Tipp, abends das Licht ausknipsen zu müssen, weil der helle Schein der Lampen die Mücken förmlich anzieht. Tatsächlich sehen die Insekten eher schlecht und werden vielmehr von Gerüchen wie Parfüm und vom Kohlenstoffdioxid in der Ausatemluft angelockt. TA