Tiger bleiben oben mit dabei

Nach dem Heimsieg gegen den Tabellenführer Vechta jetzt Sieg bei SC Jena

Erst schlugen die Tigers aus Tübingen den Basketball-Tabellenführer Vechta, jetzt legten sie auswärts deutlich nach: Ihre Position in der Tabelle ist gestärkt.

22.02.2023

Aatu Kivimäki (r.) von den Tigers muss ohne Pause zur finnischen Nationalmannschaft.Bild: Ulmer

Aatu Kivimäki (r.) von den Tigers muss ohne Pause zur finnischen Nationalmannschaft.Bild: Ulmer

Mit 20 Punkten Unterschied gewannen die Tigers in Jena, und das ist ein gutes Gefühl, ehe es in die Länderspielpause geht. Wie man vernehmen konnte, sind die Spieler erleichtert, dass es endlich eine Aus- und Ruhezeit gibt für das Team. Es sind ja nicht immer bloß die Matches und Trainings selbst, die so langsam die Kräfte rauben, sondern auch die langen Fahrten zu den Auswärtsspielen.

Stark im letzten Viertel

So wie dieses Wochenende nach Jena. Und dort zeigte das Team sogar, dass mit ihm auch und vor allem im letzten Viertel zu rechnen ist, trotz Kräfteverschleiß und Müdigkeit.

Schließlich gewannen die Tigers das letzte Viertel mit 19 Punkten Vorsprung auf die Gegner aus Jena. Nur 16 Zähler erzielten die Thüringer in den Vierteln drei und vier. Letztendlich viel zu wenig, um ein Spiel zu gewinnen.

Verpasster Start

Gestartet waren die Tübinger aber mit einem 2:6 Rückstand. Da waren sie noch nicht ganz auf dem Platz. Doch das sollte sich ändern. Das erste Highlight des Spiels setzte Daniel Keppeler mit einem blendenden Dunking zum 7:9-Anschlusstreffer nach etwa drei Minuten. Die Tigers benötigten etwas Zeit, um im Spiel anzukommen. Die Thüringer bestimmten ganz klar die Anfangsphase. Das Team von Jena-Coach Marius Linartas konnte allerdings das hohe Niveau nicht lange halten, obwohl es von beinahe 1700 Fans unterstützt wurde.

Fehler der Tigers

Tübinger Fehler gab es zuhauf: Krišs Helmanis setzte nach vier Minuten beide Freiwürfe daneben – die Tigers lagen nach vier Minuten mit 7:12 im Hintertreffen. Der Tübinger Gegner zeigte, zu was er eigentlich in der Lage ist: Zum schnellen Spiel mit vielen Abschlüssen nämlich. Nach neun Minuten waren die Jansson-Schützlinge trotz unterdurchschnittlicher Vorstellung mit 16:20 dran. Kapitän Gianni Otto traf zuvor einen Dreier. Coach Daniel Jansson setzte im ersten Abschnitt bereits alle zehn Akteure ein. Und so stand es nach zehn Minuten 24:18 für Jena.

Aufholjagd beginnt

Doch die Gelben aus der Unistadt kamen langsam an den Gegner heran. Zu Beginn des zweiten Viertels stand es dann schon 23:25 – jeder dachte, jetzt übernehmen die Tigers. Dem war aber nicht so: Jena konterte nach 13 Minuten mit einem 8:0-Lauf zum 32:23. Dazu kam eine neue Baustelle: Helmanis, Seljaas, Keppeler und Till Jönke hatten nach 14 Minuten bereits zwei Fouls angesammelt.

Da hieß es also, vorsichtig zu spielen. Dann kam Delante Jones: Der US-Amerikaner sorgte mit zwei Dreiern in Serie für die erste Führung der Tigers. Nach 18 Minuten stand es 38:37 für die Gäste. Bis dahin lief die Jansson-Truppe dem Kontrahenten stets mit einem kleinen Rückstand hinterher.

Knapper Rückstand

Mit einem Dreier von Stephan Haukohl zum 43:40 für die Thüringer ging es in die Halbzeitpause. Alex Herrera von Jena eröffnete den zweiten Durchgang mit zwei Punkten zum 45:40. Überhaupt war Haukohl ein Spieler, mit dem die Tübinger durchgehend ihre liebe Mühe hatten, und den sie im Grunde nie so recht in den Griff bekamen.

Nach einem Steal von Kivimäki, den Zac Seljaas per Korbleger zum 46:45 für die Jansson-Truppe vollendete, nahm Linartas in Minute 24 sein zweites Timeout. Das Spiel seiner Mannschaft war nun durchgehend zu statisch. Die Partie blieb weiter eng, auch weil die Gäste nicht so richtig im Flow waren. Nach 26 Minuten stand es 49:49-Unentschieden.

Fehlerhaftes Spiel

Fehler und Fehlwürfe auf beiden Seiten prägten das Spielgeschehen. Aatu Kivimäki konnte zwei Minuten vor dem Ende dieses Abschnitts per Dreier zum 52:52 ausgleichen. Und weil es so gut klappte, knallte der Finne in den nächsten Dreier grade mal 36 Sekunden vor dem Viertelende zum 55:52 in den Korb. Schlussendlich gingen beide Kontrahenten mit einer 55:54-Bilanz für die Gäste in den Schlussabschnitt.

Dibba eröffnete die letzten zehn Minuten zum 60:54 aus Sicht der Tigers. Es war gleichzeitig die bisher höchste Führung für die Jansson-Truppe im Spiel. Doch die Begegnung blieb weiter eng. Jenas Routinier Brandon Thomas verkürzte aus der Distanz zum 59:60 nach 33 Minuten. Erneut bahnte sich ein spannendes Finale bis in die Schlussminute an. Die Tigers und ihre Zuschauer kennen das ja inzwischen – und müssen jedes Mal leiden, bis es dann – zum Glück eher öfter als selten – zum Tigers-Sieg reicht.

Tübinger Lauf

Das Selbstvertrauen von Jena – das konnte man deutlich erkennen – schwand weiter von Minute zu Minute. Anstatt den Ball unter den Korb zu bringen, ballerten sie ohne Sinn und Verstand aus der Distanz. Sie spielten ihr Spiel so gut es ging, wenngleich man auch nicht richtig überzeugen konnte.

Seljaas traf einen weiteren Dreier zum 71:59 nach 38 Minuten. Das klingt schon nach Vorsprung, doch entschieden war hier noch nichts. Als Šeric einen 17:0-Lauf der Tigers zum 77:59 vollendete war das der vorzeitige Sieg für die Tübinger Basketballer. Und im nächsten Angriff schaffte Jena es nicht, innerhalb von 24 Sekunden einen Abschluss zu versuchen. Im Gegenzug erzielte Šeric zwei weitere Zähler und beendete mit einem 19:0-Lauf das Spiel.

Am Ende ungefährdet

Zum guten Schluss stand dann ein ungefährdeter 79:59-Erfolg in Jena fest. Als Fazit bleibt hängen, dass einmal mehr die Defense der Tigers das Maß der Dinge war. Am Freitag, den 3. März 2023, empfangen die Tigers Tübingen die VfL Kirchheim Knights zum Derby in der Paul Horn-Arena. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr.

Coach froh über Ergebnis

Coach Janssons Meinung zu der Leistung seines Teams: „Jena ist jetzt wieder vollständig und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder Spiele gewinnen. Wir sind froh, dass wir heute nicht das Opfer waren. Jena hat die erste Halbzeit kontrolliert, auch bei den Rebounds hatten wir wieder Probleme. In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Intensität hochgefahren und uns in das Spiel hinein gekämpft. Die Defense im letzten Viertel war mit das Beste, was wir in dieser Saison in der Verteidigung gespielt haben.“ Werner Bauknecht