Macht sich gut

Photovoltaik an der Fassade – lohnt sich das?

Photovoltaik-Anlagen lassen sich nicht nur auf dem Dach errichten. Auch Fassaden bieten großes Potenzial zur Stromerzeugung.

01.06.2022

PV-Module an der Fassade können sich richtig schick einfügen. Archivbild: Ulrich Metz

PV-Module an der Fassade können sich richtig schick einfügen. Archivbild: Ulrich Metz

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg gibt Antwort auf die wichtigsten Fragen zur Photovoltaik-Fassade.

Was ist Fassaden-

Photovoltaik?

Im Prinzip nichts anderes als Anlagen auf dem Dach. Die Photovoltaik-Module werden dabei allerdings senkrecht an der Fassade angebracht und übernehmen neben der Stromerzeugung auch Funktionen in Bezug auf die Fassadengestaltung und den Witterungsschutz.

Werden „normale“ Photo-

voltaik-Module eingebaut?

Sofern die Module auf einem Montagegestell vor der Fassade angebracht werden, können die bekannten kristallinen Solarmodule verwendet werden (hinterlüftete Kaltfassade). Diese haben zwar einen höheren Wirkungsgrad als Dünnschichtmodule, bieten jedoch optisch und architektonisch wenig Spielraum für eine ansprechende Integration in die Architektur des Gebäudes. Mit Dünnschichtmodulen ist es möglich, die Optik an Fassaden aus Glas, Keramik, Putz oder Naturstein anzupassen.

Gibt es Unterschiede beim

Solarertrag ?

Optimalerweise sollte die PV-Anlage stets senkrecht zur Sonne ausgerichtet sein, denn so werden die Module maximal beleuchtet. Da sich der Sonnenstand im Tages- und Jahresverlauf ändert ist ein fixer Anstellwinkel auf unbeweglichen Dächern also ein Kompromiss. In unseren Breiten werden die höchsten Jahreserträge auf einem Süddach mit 30-40 Grad Dachneigung erzielt. An einer Südfassade sind es etwa 30 Grad weniger. In den Wintermonaten mit tiefstehender Sonne sind die Erträge im Vergleich zur Aufdach-Anlage allerdings höher.

Aber auch für Fassaden-PV gilt: In den Wintermonaten sind die Erträge geringer als in den Sommermonaten.

Was kostet eine

Photovoltaik-Fassade?

Aussagen über Preise zu treffen ist in einem derzeit extrem dynamischen Markt schwierig. Zudem treten auch regional sehr unterschiedliche Preise auf. Allerdings liegen die Preise für Fassaden PV deutlich über denen einer klassischen Dachanlage. Mit mindestens 400 bis 600 Euro pro Quadratmeter ist zu rechnen. Daher empfiehlt es sich, auch aufgrund des geringeren Ertrags, falls möglich zunächst das Dach des Gebäudes zur PV-Strom-Erzeugung zu nutzen.

PV-Pflicht

Sie ist vom Landtag in Baden-Württemberg beschlossen worden. Die vom Gesetzgeber beim Neubau und ab 2023 auch bei Dachsanierungen geforderte PV-Anlage kann auch an der Fassade installiert werden. TA

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Erstellt:
01.06.2022, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 59sec
zuletzt aktualisiert: 01.06.2022, 01:00 Uhr

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