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Rötungen und Tränen: Augenreizungen können viele Ursachen haben

Gerötete Augen sind lästig. Bei anhaltenden Beschwerden klärt ein Arzt, ob es etwas Ernstes ist.

27.11.2021

Von dpa

Essen/Köln. Das Auge ist rot und tränt. Deshalb gleich in die Arztpraxis? Nicht unbedingt. „Mitunter kommt es vor, dass ein kleines Blutgefäß in der Bindehaut platzt und eine Blutung an der Augenoberfläche auftritt“, sagt der Augenarzt Ludger Wollring. Das sieht oft beunruhigend aus, ist aber zumeist harmlos.

Auch ein Staubkörnchen, das ins Auge geraten ist, kann zu einer Rötung der Bindehaut führen. Die lässt aber in aller Regel schnell wieder nach. „Dauern die Beschwerden länger als ein bis zwei Tage an, sollte auf jeden Fall eine augenärztliche Untersuchung Klarheit über die Ursache schaffen“, rät Wollring.

Manchmal rühren die Beschwerden daher, dass dem Auge einfach Tränenflüssigkeit fehlt. Die Folge: Die Augenoberfläche ist gereizt und rötet sich. Ein rotes Auge kann aber etwa auch mit einer Allergie oder mit einer Infektion durch Viren oder Bakterien einhergehen.

Entzündet sich die mittlere Augenhaut (Uvea), hat dies ebenfalls oft eine Rötung des Auges zur Folge. „Unbehandelt kann eine solche Uveitis zu Sehbehinderung oder im schlimmsten Fall sogar zur Erblindung führen“, sagt Wollring, der Sprecher des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands ist.

Eine weitere mögliche Erklärung für ein rotes Auge sind eine Bindehaut- oder eine Hornhautentzündung. Eine Bindehautentzündung bringt typischerweise verstärkten Tränenfluss und Juckreiz mit sich. „Eine Hornhautentzündung ist dagegen oft, aber nicht immer, sehr schmerzhaft“, sagt Prof. Philipp Steven vom Zentrum für Augenheilkunde an der Uniklinik Köln. Bei einer Hornhautentzündung kann es dazu kommen, dass das Sehvermögen mehr oder weniger stark eingeschränkt ist. Weitere mögliche Anzeichen für eine Hornhautentzündung können ein „Brennen“ sowie das Gefühl sein, einen Fremdkörper im Auge zu haben.

Wer den Verdacht auf eine Hornhaut- oder eine Bindehautentzündung hat, sollte möglichst rasch die Augen untersuchen lassen. Keinesfalls sollten Betroffene die Beschwerden auf eigene Faust bekämpfen. Ein weit verbreitetes Hausmittel, nämlich das Auflegen feuchter Teebeutel mit Kamillenblüten auf geschlossene Augenlider, ist laut Wollring nicht ratsam. „Das kann die Beschwerden womöglich verstärken.“

Sind Viren oder Bakterien Auslöser der Binde- oder Hornhautentzündung, dann ist auch ein Ansteckungsrisiko gegeben. Infektiöse Binde- und Hornhautentzündungen lassen sich mit konsequenter Hygiene oftmals von vornherein verhindern: Regelmäßig und gründlich die Hände waschen und sich möglichst selten ins Auge fassen. dpa

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Erstellt:
27.11.2021, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 27.11.2021, 06:00 Uhr

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