Historischer Wegebau

Seit Montag wird an der ersten Radbrücke Tübingens gebaut

Die „Radbrücke Mitte“ von der Bismarckstraße zur Wöhrdstraße ist die erste von drei Tübinger Brücken, die in den kommenden Jahren für den Radverkehr gebaut werden. Am Montagmorgen war offizieller Baubeginn für diese neue Radverbindung.

05.08.2020

Genau so blau soll sie auch in Wirklichkeit aussehen: die Radbrücke Mitte. Grafik: Stadt Tübingen

Genau so blau soll sie auch in Wirklichkeit aussehen: die Radbrücke Mitte. Grafik: Stadt Tübingen

Tübingen. „Das ist ein historischer Spatenstich“, erklärte Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer beim Baustart für die Radbrücke in der Wöhrdstraße und wies darauf hin, dass in nächster Zeit für den städtischen Radverkehr insgesamt 25 Millionen Euro ausgeben werden sollen, 5 Millionen davon werden von der Stadt selber gestemmt. Zum Vergleich: Im Jahr 2006 waren für diesen Bereich gerade mal 50 000 Euro im Tübinger Haushalt vorgesehen gewesen.

Historisch ist der Brückenbau allerdings nicht nur aus finanzieller Sicht. Historisch ist er auch deswegen, weil es die erste Radwegbrücke der Stadt sein wird – für den OB ein wichtiger Schritt dahin, „dass Infrastrukturen für Räder genauso selbstverständlich gebaut werden wie für Autos“.

Dass viele Radfahrer/innen die Radbrücke Mitte nutzen werden, daran haben die Planer keine Zweifel: Eine Zählung im Jahr 2016 ergab 3000 Radelnde über die Friedrichstraßenbrücke – trotz deren recht unübersichtlicher Radwegführung.

Langfristig strebt Palmer eine Verdoppelung des städtischen Radverkehrs an: 50 Prozent aller Wege in der Stadt sollen mit dem Fahrrad zurück gelegt werden, zur Zeit sind es 25 Prozent. Dabei sollen auch die drei Radwegbrücken helfen. Den Anfang macht nun die „Radwegbrücke Mitte“, die sich rund 35 Meter über die Steinlach zwischen Blauer Brücke und dem Casino an der Wöhrdstraße spannen wird. Sie wird vier Meter breit und insgesamt 46 Meter lang sein, einen blauen Belag und eine Handlaufbeleuchtung haben und 1,7 Millionen Euro kosten. Im April 2021 ist sie fertig – wenn alles nach Plan läuft.

Im Herbst 2021 wird dann die schadhafte (Auto-)Steinlachbrücke über die Friedrichstraße abgerissen, die im folgenden Jahr dann als Spannbetonbrücke komplett neu gebaut wird. Angelika Brieschke

Im Bauauftrag für die 1,7 Millionen Euro teure Radwegbrücke sind die Kosten für die Anschlussbereiche in der Bismarckstraße und der Wöhrdstraße enthalten. Das Land beteiligt sich mit einem Zuschuss in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro.

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Erstellt:
05.08.2020, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 05.08.2020, 01:00 Uhr

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