Roter Teppich für Pflegekräfte

Sie sind unter den Top-3-Berufen im Gesamtranking, sagt der Dekra-Report

Kaum ein Berufsstand genießt so viel öffentliche Aufmerksamkeit wie Fachkräfte in der Alten- und Krankenpflege. Gleichzeitig sind sie so gesucht wie kaum eine andere Profession.

07.07.2021

Welcher Alarm bedeutet was? Wie funktioniert das hochspezifische Gerät? Pflegekräfte müssen immer mehr wissen und können und sind zugleich körperlich beansprucht. Archivbild: Ulrich Metz

Welcher Alarm bedeutet was? Wie funktioniert das hochspezifische Gerät? Pflegekräfte müssen immer mehr wissen und können und sind zugleich körperlich beansprucht. Archivbild: Ulrich Metz

Im Ranking aller Berufe belegen sie den zweiten und dritten Platz – gleich hinter den erstplatzierten Elektronikern. Arbeitgeber im Gesundheitswesen versuchen nicht erst seit der Covid-19-Pandemie viel, um die begehrten Kandidatinnen und Kandidaten auf sich aufmerksam zu machen.

Die Analyse von 372 Stellenangeboten zeigt: Jobsuchende benötigen nicht nur ein solides Fachwissen, sondern auch eine ausgeglichene Persönlichkeit für ihre anspruchsvolle Aufgabe. Arbeitgeber locken im Gegenzug mit mehr Zusatzleistungen als in der Vergangenheit.

Wie schon 2016 und 2011 widmet sich ein Schwerpunkt des aktuellen DEKRA Arbeitsmarkt-Reports den Pflegeberufen. Im Fokus der Analyse standen die Aufgaben, die Jobsuchende am neuen Arbeitsplatz erwarten, welche Kompetenzen sie hierfür benötigen und welche Rahmenbedingungen Arbeitgeber den begehrten Fachkräften bieten.

Es gibt viele Bereiche, in denen Pflegefachkräfte ihr Wissen und ihre Tatkraft einbringen können. Gut vier von zehn der untersuchten Positionen hat ein ambulanter bzw. mobiler Pflegedienst ausgeschrieben (41,1 Prozent).

Zum Vergleich: Vor vier Jahren war dies nur bei etwa jeder vierten Stelle der Fall. Neben Kliniken und Altenheimen (17,7 Prozent bzw. 12,9 Prozent) werden diverse weitere Einsatzorte genannt: von betreuten Wohneinrichtungen über Spezial- und Rehakliniken bis hin zu Laborbetrieben oder Hospizen.

In den Jobbeschreibungen erwähnen Arbeitgeber erwartungsgemäß am häufigsten die eigentliche Pflege als Aufgabe der zukünftigen Mitarbeitenden. Die Pflegedokumentation hat im Berufsalltag stark an Bedeutung gewonnen: Pflegefachkräfte erfassen darin alle wichtigen Informationen zu Patienten, zum Beispiel welche Maßnahmen sie ergriffen haben oder wie der Genesungsprozess verläuft.

Die Dokumentation stellt sicher, dass alle im Behandlungs- und Pflegeteam auf einem Stand sind. Vor zehn Jahren waren Dokumentationsaufgaben in nicht einmal jeder zehnten Stellenbeschreibung zu finden.

Pflegeeinrichtungen setzen viele medizinisch-technische Geräte ein, um den Gesundheitszustand der betreuten Personen zu überwachen. Von deren korrekter Bedienung und der Interpretation von Alarmen hängen insbesondere in der Intensivmedizin Leben ab.

Die Anforderung, dass die gesuchten Mitarbeitenden die Geräte bedienen und einrichten können, wurde vor zehn Jahren in gerade einmal acht Offerten angesprochen (2016: 11,7 Prozent) – mittlerweile liegen wir bei 29,6 Prozent.

Die Pflege wird immer anspruchsvoller, unter anderem weil immer mehr Menschen in den Einrichtungen unter Mehrfacherkrankungen oder Demenz leiden. Bewerbende mit Zusatzqualifikationen sind deshalb willkommen.

TA