Die Sonne ist ein Risiko

So geht richtiges Sonnenbaden

Kokosöl ersetzt Sonnencreme und doppelt Eincremen ist besonders effektiv. Wirklich?

18.07.2018

Sonnenbrand ist ungesund, deswegen sollte die Haut immer mit Sonnencreme geschützt werden. Archivbild: Faden

Sonnenbrand ist ungesund, deswegen sollte die Haut immer mit Sonnencreme geschützt werden. Archivbild: Faden

In Sachen Sonnenschutz kursieren haarsträubende Theorien. Die Techniker Krankenkasse geht populären Annahmen auf den Grund.

Annahme 1: Gebräunte Haut ist gesund. Jede Bräune – ob natürlich oder künstlich – zeigt an, dass die Haut verletzt wurde. Eine gesunde Bräune gibt es nicht.

Annahme 2: Doppelt Eincremen hält doppelt. Ein gefährlicher Irrtum, denn der Schutz der Sonnencreme lässt sich nicht verdoppeln. Rötet sich die Haut ohne Sonnenschutzmittel beispielsweise nach fünf Minuten in der Sonne, verlängert ein Lichtschutzfaktor (LSF) 20 die Schutzzeit um das etwa 20-Fache, also auf 100 Minuten. Danach ist das Maß an UV-Strahlen, das die Haut verträgt, voll.

Annahme 3: Nach einem kleinen Sonnenbrand wird man schneller braun. Ebenfalls ein riskanter Irrglaube, denn ein Sonnenbrand bereitet Bräunung nicht vor, sondern ist eine Brandverletzung, die die Haut schädigt. Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko für Hautkrebs.

Annahme 4: Gebräunte Haut ist besser vor Sonnenbrand geschützt. Wenn Sie einen mittleren Hauttyp haben, lässt sich Ihr eigener Lichtschutzfaktor durch gebräunte Haut maximal um den Faktor 3 bis 4 steigern. In unseren Breitengraden raten Experten dazu, sich von März bis Oktober stets einzucremen.

Annahme 5: Im Schatten benötige ich kein Sonnenschutzmittel. Wo Sonnenlicht ist, da sind auch UV-Strahlen. So kommen beispielsweise unterm Sonnenschirm noch rund 50 Prozent der Sonnenstrahlen an. Besondere Vorsicht ist am Strand angesagt: Sand und Wasser reflektieren das Licht und verstärken die UV-Belastung sogar. Und auch im Schatten eines Baumes kann man einen Sonnenbrand bekommen.

Annahme 6: Gute Sonnencreme ist teuer.Die Qualität des Sonnenschutzmittels hängt nicht vom Preis ab. Günstige Produkte aus dem Discounter sind sogar häufig Testsieger.

Annahme 7: Kokosöl ersetzt Sonnencreme. Häufig wird Kokosöl als leichtes und natürliches Sonnenschutzmittel beworben. Allerdings ist dessen Lichtschutzfaktor nur 7 und damit zu gering, um die Haut effektiv vor UV-Strahlen zu schützen. Kokosöl kann daher nicht als Sonnenschutzmittel bezeichnet werden. TA

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18.07.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 18.07.2018, 01:00 Uhr

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