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Sommergrippe – Ursachen und Verlauf

Sommerzeit ist keine Erkältungszeit – eigentlich. Ganz gefeit ist man aber auch in den warmen Tagen nicht. Doch hat die Grippe im Sommer etwas mit der Grippewelle im Winter zu tun? Und woher kommt sie?

20.07.2020

Bild: pixabay

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Was begünstigt eine Sommergrippe?

Während viele Menschen im Winter ganz selbstverständlich einer Grippe vorbeugen, denken eher wenige in den warmen Monaten an die Sommergrippe. Schließlich ist es warm und der Tisch ist mit viel frischem Obst und Gemüse gedeckt.

Starke Temperaturschwankungen im Tages- und Wochenverlauf, nasse, kühle Wetterphasen oder auch Sport bei großer Hitze können das Immunsystem übermäßig beanspruchen. Dazu kommt eine mitunter zu luftige Kleidung. Dann haben Viren beste Chancen, sich einzunisten. Bei ungünstigem Wetter oder falscher Kleidung ist eine Sommergrippe also gar nicht so unwahrscheinlich.

Wo liegt der Unterschied von der Sommergrippe zur normalen Grippe?

Bei beiden Erkrankungen sind Viren die Auslöser. Im Unterschied zur Sommergrippe wird die normale Grippe durch das Influenza-Virus verursacht. Nur dieses Virus führt zur echten Grippe.

Für die Sommergrippe können dagegen eine ganze Reihe verschiedener Viren verantwortlich sein. Meistens sind das diverse Enteroviren, die ähnlich wie die Influenza über Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen werden.

Ein weiterer charakteristischer Unterschied zur echten Grippe ist der Verlauf. Die Grippe im Sommer äußert sich im Charakter eher mild wie eine Erkältung, während die Influenza plötzlich mit einem starken Krankheitsgefühl und deutlichem Fieber einsetzt. Auch dauert die Sommergrippe in der Regel nicht so lange.

Nicht zuletzt hat jede Erkrankung auch ihre eigene „Saison“. Bei der Sommergrippe ist es die warme Phase vom späten Frühjahr bis in den Sommer. Die nass-kalten Tage im Herbst und Winter sind die Domäne der Influenza-Viren.

Symptome der Sommergrippe

Die Sommergrippe erinnert sowohl im Verlauf als auch in der Dauer oft an eine klassische Erkältung. Sie dauert im Schnitt ein bis zwei Wochen und beginnt langsam mit Halsweh, Fließschnupfen und einem leichten Krankheitsgefühl.

Das verstärkt sich im Verlauf und aus dem Fließschnupfen wird eine verstopfte Nase. Dazu treten Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal auch Fieber und Schüttelfrost auf. Als Zeichen des aktivierten Immunsystems können außerdem die Lymphknoten im Kopf- und Halsbereich tastbar anschwellen. Mitunter werden diese Symptome auch von Durchfall und Bauchschmerzen begleitet.

So gefährlich wie die Influenza ist die Sommergrippe in der Regel nicht. Bei Neugeborenen und immunschwachen Menschen kann sie jedoch mit schweren Komplikationen wie einer Herzklappen- oder Hirnhautentzündung einhergehen.

Wie kann ich eine Sommergrippe behandeln?

Da die Sommergrippe durch Viren verursacht wird, können die Erreger selbst nicht mit Medikamenten bekämpft werden. Sie wird daher symptomatisch behandelt.

Viel Ruhe gibt dem Körper die nötigen Ressourcen, die Viren effektiv zu bekämpfen. Daneben sollten Patienten ausreichend trinken.

Bei Fieber können Fiebersenker aus der Apotheke oder Hausmittel wie Wadenwickel helfen. Ein Nasenspray für einige Tage sorgt für eine freie Nase und einen erholsamen Schlaf. Bei Reizhusten unterstützt nachts ein Hustenstiller die nötige Ruhe. Tagsüber können Hustenlöser dabei helfen, die Keime auszuscheiden.

Vor allem bei Magen-Darm-Symptomen sollten sich Patienten an leichte Kost halten. Wer stärkeren Durchfall hat, kann die verlorenen Mineralien auch mit Elektrolytmischungen aus der Apotheke auffüllen.

Wenn sich die Symptome nach wenigen Tagen nicht bessern oder sogar schlimmer werden, sollten Betroffene den Arzt aufsuchen. Der kann dann über eine Stuhlprobe oder einen Rachenabstrich nachprüfen, ob es sich wirklich um eine Sommergrippe handelt oder um eine andere Erkrankung.

Wie kann ich einer Sommergrippe vorbeugen?

Für die Sommergrippe gilt wie bei der echten Grippe: Eine gründliche Handhygiene senkt das Infektionsrisiko deutlich. Gründliches Händewaschen nach dem Toilettengang verhindert vor allem den Weg über die Schmierinfektion.

Auch wenn es warm ist, Klimaanlagen begünstigen eine Infektion über Tröpfchen. Ob sie wirklich laufen sollte, muss daher abgewogen werden.

Außerdem ist auch im Sommer die passende Kleidung wichtig. Vor allem an langen, kühlen Abenden ist ein warmer Pullover, eine leichte Jacke oder ein kuscheliges Tuch ein guter Schutz, um den Viren keine Chance zu geben.

Nicht zuletzt ist der Sommer ideal für einen natürlichen Immunboost durch die Ernährung. Jetzt gibt es erntefrisches Obst und Gemüse – auch aus der Region – im Überfluss, das mit vielen wertvollen Inhaltsstoffen auch das Immunsystem unterstützt. Wer sich dazu noch ausreichend bewegt, schafft eine gute Grundlage gegen die Sommergrippe.

Bild: pixabay

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