Der Kommentar

Sonne, Schnee und Regen

04.04.2018

Von Martina Fischer

Der Monatsname April leitet sich vom lateinischen Verb aperire (öffnen) ab und hieß im römischen Kalender mensis Aprilis, der Monat des April. Er war der zweite Monat des ursprünglich mit dem März beginnenden Jahres und ist seit der Julianischen Kalender-Reform im Jahre 46 v. Chr. unser Jahresvierter. In unseren Breitengraden gab man ihm auch den Namen „Keim- oder Knospenmonat“, weil alle Keime, Triebe und Blüten sich in diesem Monat öffnen und zur Fruchtbarkeit führen sollen.

Der April ist Sinnbild des Wetterwendischen und sein launisches Wetter ist sprichwörtlich: „April, April, der macht, was er will.“ Das wechselnde Wetter wird hervorgerufen durch Polarlufteinflüsse aus dem Norden, die auf bereits erwärmte Luftschichten über Mitteleuropa stoßen und dadurch einen raschen Wechsel von Sonnenschein mit Regen, Schnee- und Graupelschauern verursachen. Der April wird deshalb auch „Launing“ genannt.

Seit Karl dem Großen ist die deutsche Bezeichnung für den April auch Ostarmanoth (Ostermonat), weil Ostern meistens in den April fällt. Ostern wird am ersten Sonntag nach dem auf Frühlingsanfang folgenden Vollmond gefeiert. Der früheste Termin für das Osterfest ist demnach der 22. März, der späteste der 25. April.

Volksmedizinisch gilt der April als gefährlich und von den Alten und Kranken sagte man: „Was der März nicht will, das nimmt der April“ oder „der April führt die alten Weiber in die Hüll‘ (Hölle)“. Der Glaube an die besondere Kraft der Frühlingskräuter äußerte sich darin, dass die Hausfrauen im April gegrabene und gedörrte Baldrianwurzeln in die Schränke und Kasten legten, um Motten und Schaben von den Kleidern fernzuhalten. Der Sud aus im April geschnittenen Birkenästen hilft gegen Haarausfall und Kopfschuppen. Bienen, die man in der ersten Aprilwoche an einem Mittwoch oder Donnerstag zum ersten Mal im Jahr ausfliegen lässt, werden besonders fleißig, fett und munter.