Was ist eine Winterdepression?
Stimmungstief im Winter
Mit Beginn der dunklen Jahreszeit leiden viele Menschen unter einem Stimmungstief. Trübes Wetter sowie der Lichtmangel machen ihnen zu schaffen.

Ein Spaziergang bei winterlich-weißem Wetter und Sonnenschein kann bei einer Winterdepression helfen. Archivbild: Kuball
Für die meisten Menschen ist das unproblematisch, denn die Beschwerden machen sich im Laufe des Tages nur selten bemerkbar oder verschwinden nach einigen Tagen wieder von selbst. Wenn Beschwerden wie Antriebsmangel, gedrückte Stimmung oder Interessenverlust jedoch über mehr als zwei Wochen bestehen, kann eine depressive Episode vorliegen. Tritt ein solches Stimmungstief über mindestens zwei Jahre hinweg regelmäßig zu einer bestimmten Jahreszeit auf und bildet sich nach Ende dieser Jahreszeit wieder zurück, kann eine saisonal abhängige Depression vorliegen.
Die Winterdepression ist eine Form der Depression und zeigt daher auch die klassischen Symptome einer Depression, zu denen die Hauptsymptome Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit und Interessensverlust gehören – sowie eine Reihe von Nebensymptomen, wie Konzentrationsprobleme oder Selbstwertstörungen. Allerdings treten bei der Winterdepression auch Symptome auf, die für eine klassische Depression eher untypisch sind. Dazu zählen:
Verstärkter Appetit und Heißhunger, insbesondere auf kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Süßigkeiten mit nachfolgender Gewichtszunahme (im Unterschied zum Appetitmangel mit nachfolgendem Gewichtsverlust, der bei nicht saisonalen Depressionen auftritt) sowie vermehrter Schlaf (im Unterschied zu den bei nicht saisonalen Depressionen häufig auftretenden Ein- oder Durchschlafstörungen).
Die meisten von einer Winterdepression Betroffenen leiden an leichten bis moderaten depressiven Beschwerden. Auch Suizidgedanken treten bei einer Winterdepression seltener auf. Im Frühling, wenn die Tage wieder länger werden, lassen die Symptome nach. Im Gegensatz dazu zeigt sich bei der klassischen Depression kein jahreszeitenabhängiges Muster des Symptombeginns und -endes.
Deshalb wird bei saisonal abhängigen Depressionen in Ergänzung zur klassischen Depressionstherapie auch gern eine gezielte Lichtexposition, zum Beispiel durch regelmäßige Spaziergänge oder Sport bei Tageslicht, empfohlen. TA