Zu hoch gepokert?
Telefonaktion zum Erkennen und Behandeln von Glücksspielsucht
Das Spiel um Geld ist in Deutschland weit verbreitet. Aktuelle Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigen: Rund 40 Prozent der 16- bis 70-Jährigen haben im vergangenen Jahr um Geld gespielt.
Rund eine halbe Million Menschen verbringt sehr viel Zeit am Spielautomaten, im Kasino oder beim Onlinepoker. Viele von ihnen sind bereits an einer Glücksspielsucht erkrankt.
Dieser psychische Zustand reift meist langsam, oft über mehrere Jahre. Zunächst spielen Betroffenen nur hin und wieder. Die Einsätze sorgen für Nervenkitzel, alltägliche Probleme treten in den Hintergrund. Häufig verleiten erste Gewinne dazu, immer mehr zu spielen.
Verluste kein Hindernis
Ab einem gewissen Punkt überwiegen möglicherweise die Verluste. Hier können leidenschaftliche Spieler aber erst recht nicht aufhören, denn sie wollen das verlorene Geld wieder einholen. Also folgen weitere Einsätze. Und so geht es weiter – die Fähigkeit, zum eigenen Tun Abstand zu nehmen und damit die Kontrolle gehen allmählich verloren.
Äußere Anzeichen
Klassische Begleiterscheinungen süchtiger Spieler sind zudem Freunde, Hobbys und die Arbeit, die in den Hintergrund rücken. Um das Glücksspiel zu verheimlichen, verstricken sich die Spieler in ein Netz von Lügen.
Sie verschulden sich, verspielen oft Hab und Gut, bekommen Probleme in Beruf, Freundeskreis und in der Familie. Auf gut gemeinte Hilfsangebote folgt häufig Ablehnung.
Gängige Fragen
Wie kommt man trotzdem mit leidenschaftlichen Spielern ins Gespräch? Welche Anzeichen deuten sicher auf eine Glücksspielsucht hin? Wie lässt sich diese heilen? Was tun, wenn der Betroffene trotz allem immer weiterspielen will? Was hilft den Angehörigen in dieser schwierigen Situation? TA
Zu diesen und vielen anderen Fragen beraten am Donnerstag, 23. Januar, von 14 bis 16 Uhr zwei Ansprechpartnerinnen vom Beratungstelefon Glücksspielsucht der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem Deutschen Lotto- und Totoblock.
Dorothee Köpsell und Dorothee von Canal bieten anonyme Beratung, der Anruf ist kostenfrei.
Die Nummer lautet:
0 80 0-1 37 27 00.