Selbstbewusst zum Phoenix-Korb

Tigers schießen Gäste aus Hagen ab

Gerade zurück von der finnischen Nationalmannschaft, strahlte Aatu Kivimäkis Stern über allen. Nicht nur, dass die Tigers gerade das Top-Team aus Hagen mit 30 Punkten Unterschied geschlagen hatten: Der Finne lieferte mit seinen 25 Punkte eine überragende Karrierebestleistung ab.

23.11.2022

Starker Auftritt der Tigers: Zac Seljaas (links) dribbelt durch die Paul-Horn-Arena. Bild: Ulmer

Starker Auftritt der Tigers: Zac Seljaas (links) dribbelt durch die Paul-Horn-Arena. Bild: Ulmer

Immerhin gelangen ihm dabei sogar fünf Dreier bei neun Versuchen. Alles nach dem Motto: Wenn’s läuft, dann läufts. Dabei war nach den ersten beiden Vierteln noch nicht klar, dass am Ende ein derart deutliches Ergebnis stehen würde.

Zur Halbzeit führten die Tigers mit neun Punkten, hatten das zweite Viertel gerade mal mit 22:20 für sich entschieden. Sie hatten zwar leichte Vorteile, aber klar war da noch nichts. Es brauchte schon einen 8:0-Lauf kurz vor der Halbzeit, um sich überhaupt einen Vorsprung zu erarbeiten.

Doch gleich zu Beginn der zweiten Hälfte schnappte sich Kivimäki den Ball, bediente Zac Seljaas, und – der netzte ein. Das war der Auftakt zu einem fulminanten dritten Satz, der schließlich mit 23 zu 12 an die Gastgeber ging – fast 2300 Zuschauer waren aus dem Häuschen. Das war übrigens auch der Besucherrekord in der laufenden Saison.

Klar, dass der dritte Satz die Vorentscheidung brachte: Davon erholten sich die Phoenixe nicht mehr. „Die Mannschaft von Danny hat unfassbar gut gespielt“, sagte der Hagener Trainer Harris.

Und: „Wie sie uns nach der Pause gebrochen haben, war wirklich beeindruckend.“ Vor allem kamen die Top-Scorer der Hagener nicht über Statistenrollen hinaus.

Marvin Omuvwie war mit 11 Punkten noch bester Werfer, während ihr Top-Scorer Kyle Castlin gerade mal sieben Treffer verbuchen konnte. Im Schnitt kommt der Mann immerhin auf fast 18 Punkte je Match.

Einen großartigen Wert erreichten die Tigers auch bei den Rebounds – hier stehen 46 zu Buche. Das war sicher eines der Erfolgsrezepte vom vergangenen Samstag. Hagen zum Beispiel erreichte gerade mal 33 Rebounds.

Ganz zufrieden war der Coach aber auch dieses Mal nicht. Ihm lastete das Schlussviertel im Magen: Denn hier schlampten seine Jungs wieder einmal. Dabei schien die deutliche Führung sie zu nachlässig zu machen. Die Defensive war plötzlich, beim Stand von 91:52, äußerst löchrig.

Da konnte Coach Jansson sich am Spielfeldrand kaum beruhigen. Den Tigers gelang da kein einziger Punkt mehr, die Gegner kamen noch auf 91:61 heran. „In den letzten fünf Minuten hat Hagen 11 einfache Punkte gemacht“, beschwerte er sich nach dem Match, „und außerdem 7 Offensiv-Rebounds geholt.“ Es gebe in einem Spiel keine Pause, meinte er noch, egal ob man mit 30 Punkten führe oder mit 30 Punkten zurückliege.

Da Hauptgegner Vechta zeitgleich überraschend in Paderborn verlor, nehmen die Tübinger nun wieder die Tabellenspitze ein. Für Kivimäki kann es ruhig so weitergehen, denn er strotzt derzeit nur so vor Selbstvertrauen.

Er sei zur Zeit im Rhythmus, meinte er, und da gehen auch schwierige Würfe rein, „nachdem ich mich zuletzt schwergetan hatte.“ Vier weitere Spieler schafften es, zweistellig zu scoren, was für ein ausgeglichenes Team spricht. So hatte Bakary Dibba bei seinen 13 Punkten einen starken Offensivauftritt.Werner Bauknecht