Den Lebenszyklus im Blick

Treibhausgas-Bilanz zeigt: Elektroautos sind klimafreundlicher als Verbrenner

Sind alternative Antriebstechnologien mit Strom, Wasserstoff oder eFuels klimafreundlicher als herkömmliche Verbrenner? Wie sieht der ökologische Fußabdruck unterschiedlicher Antriebskonzepte aus? Der ADAC gibt Antworten.

04.01.2023

Wenn Strom statt Sprit ins Automobil fließt: Der ADAC sieht Vorteile. Bild: Leipziger Gruppe

Wenn Strom statt Sprit ins Automobil fließt: Der ADAC sieht Vorteile. Bild: Leipziger Gruppe

Um die Klimawirkung der verschiedenen Antriebsarten transparent zu beurteilen, müssen sämtliche relevanten Energieaufwendungen über den Lebenszyklus eines Fahrzeugshinweg berechnet werden. Daher wurde schon 2018 von FIA und ÖAMTC ein „LCA (Life-Cycle-Analyse)-Tool“ in Auftrag gegeben, das nun aktualisiert wurde.

Ein aktueller Vergleich verschiedener Antriebsarten auf Basis der „Golfklasse“ zeigt, dass E-Autos dabei immer besser abschneiden. Grundsätzlich kann die Treibhausgas-Bilanz eines Fahrzeuges durch die Verwendung erneuerbarer Energien bei deren Erzeugung verbessert werden.

Auch mit der Nutzung von regenerativem Strom zum Laden kann eine deutliche Verbesserung der Treibhausgas-Bilanz von Elektrofahrzeugen erreicht werden. Deshalb ist aus Sicht des ADAC der Ausbau erneuerbarer Stromquellen zwingend.

Im Vergleich zu Benzin und Diesel kann das mit dem deutschen Strommix von 2022 bis 2037 betriebene Elektroauto über eine Gesamtlaufleistung von 240 000 Kilometer seine Vorteile nach etwa 45 000 bis 60 000 Kilometer ausspielen.

Der größere „Treibhausgas-Rucksack“, der von der aufwändigeren Produktion der Batterie herrührt, wird über die Zeit der Fahrzeugnutzung somit bald amortisiert.

Legt man die Nutzung von regenerativem Strom (Wind) zugrunde, dann amortisieren sich höhere Treibhausgas-Emissionen aus der Produktion bereits nach circa 25 000 bis 30 000 Kilometern gegenüber Benziner und Diesel.

Doch nicht nur das E-Auto schneidet in der LCA-Studie gut ab: Auch konventionelle Antriebe können in der Treibhausgas-Bilanz gute Ergebnisse erzielen. Denn neben Erdgasfahrzeugen mit Bio-Methan, die ebenfalls gut abschneiden, leisten auch regenerativ hergestellte synthetische Kraftstoffe wie eFuels einen Beitrag zum Klimaschutz. Neben der Treibhausgas-Bilanz zählt auch der Primär-Energiebedarf einer Antriebsart oder eines Kraftstoffes.

Denn zum Teil muss erheblich mehr Energie aufgewendet werden, um die gleiche Gesamtlaufleistung abzudecken. So zeigten die aktuellen Auswertungen, dass beim Primär-Energiebedarf das Elektroauto, insbesondere bei Nutzung regenerativer Energie (Wind), deutlich vor dem Brennstoffzellenfahrzeug und den eFuels liegt.

Wesentliche Nachteile von eFuels sind ihr schlechterer Wirkungsgrad durch Verluste bei Umwandlungsprozessen im Vergleich zu Strom für batterieelektrische Mobilität und zudem der höhere Bedarf an erneuerbarer Energie in der Produktion.

Deshalb kommt es für die Zukunft darauf an, eFuels in Weltregionen zu erzeugen, in denen Sonne und Wind durchgängiger und intensiver zur Verfügung stehen. TA

Zum Artikel

Erstellt:
04.01.2023, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 10sec
zuletzt aktualisiert: 04.01.2023, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen