Schnelle Läufe im Glutofen

Tübinger Läufer und Läuferinnen erfolgreich beim Stuttgart Halbmarathon

Eine Gruppe wärmetoleranter Läufer und Läuferinnen ließ sich trotz extremer Hitze nicht davon abhalten, beim Stuttgarter Halbmarathon oder beim 10-Kilometer-Lauf mitzumachen. Das Beste daran: Alle kamen durch und im Ziel konnte man feiern.

22.06.2022

Die Tübinger LAV-Truppe und Freunde nach gelungenem Zieleinlauf. Bild: Werner Bauknecht

Die Tübinger LAV-Truppe und Freunde nach gelungenem Zieleinlauf. Bild: Werner Bauknecht

Der Start des Halbmarathons (HM) war für neun Uhr angesetzt. Eine Viertelstunde früher gingen die „Zehner“ auf die Strecke. Start war für alle traditionell in der Mercedesstraße beim Stadion. Die extreme Hitze hatte die Veranstalter dazu bewogen, den Sportlern die Chance zu geben, von ihrer Anmeldung für den Lauf zurückzutreten – dafür gab es einen Gutschein für einen Startplatz für das Jahr 2023.

Ummeldung

Eine weitere Möglichkeit, um sich und seinen Körper zu schonen, boten sie außerdem an: Man konnte sich vom HM auf den Zehner herunter melden. Dieses Angebot nahm Matthias Koch von der LAV Stadtwerke Tübingen gerne an.

Der Mann ist ein erfahrener Läufer, vielfach Deutscher Marathonmeister, vor ein paar Wochen holte er noch Bronze bei den Deutschen Meisterschaften über 10 000 Meter in Pliezhausen. Und das war eine kluge Entscheidung des Routiniers: In der Altersklasse 55 holte den AK-Sieg, außerdem wurde er sogar Gesamtzehnter in dem Feld. Seine Zeit: Ganz starke 37:01 Minuten. „Selbst der Zehner war grenzwertig“, so sein Kommentar im Ziel. Auch Marius Knisel (LAV) startete im Zehner und kam auf eine schnelle 38er-Zeit.

Ganz anders sein Vater Gerold Knisel. Auch er ein erfahrener Mann, der schon andere Hitzeschlachten gerade in Stuttgart kennt. Schon morgens gegen halb sieben war eine Tübinger Laufgruppe vom Hauptbahnhof nach Stuttgart gefahren. „Wie haben uns 9-Euro Tickets besorgt“, so der Routinier. Er ging sein Rennen jedenfalls „konservativ“ an, wie er sagte. Am Ende stand eine Zeit von 1:36:32 Stunden – und der 1. Platz in der Klasse. Und wie war es? „Vom Gefühl her gab es viel Sanitätseinsatz“, so Knisel. „Vor mir auf der Straße lagen auch vier Läufer.“

Notarzteinsätze

Der offizielle Bericht bestätigt seine Eindrücke: Es gab vierzig Notarzteinsätze, aber keine mit schweren Folgen. Niemand habe ins Krankenhaus gebracht werden müssen, so die offizielle Stellungnahme bis Sonntagabend. Was vermutlich auch der Tatsache zu verdanken war, dass die Wasseraufnahme an der Strecke von den Veranstaltern perfekt organisiert wurde. So zumindest war die einhellige Meinung aller Teilnehmer.

Tübinger Glanzlicht

Für das Glanzlicht aus Tübinger Sicht sorgte einmal mehr Anthony Tomsich von der LAV Stadtwerke Tübingen. Der hatte vor kurzem noch den Mössinger RÖWA-Lauf souverän gewonnen, und in Stuttgart lieferte er mit 1:09:44 Stunden eine großartige Zeit ab, die ihm den zweiten Platz gesamt brachte.

Seine herausragende Leistung trug auch dazu bei, dass die Tübinger beim Teamwettbewerb ebenfalls Silber holten. Überhaupt lieferte die Laufgemeinde aus der Unistadt durchwegs ansprechende Leistungen ab – immer auch unter dem Aspekt, dass eine Gluthitze bei dem Lauf herrschte. Von den ursprünglich für Sonntag gemeldeten 5100 Teilnehmern war dann auch nur etwa 3900 zum Wettkampf erschienen. Für einen weiteren Höhepunkt sorgte Peter Kwiatkowski (LAV), dem es gelang, nach 1:24:40 Stunden ins Ziel zu kommen. Immerhin Platz 8 in der Altersklasse.

Der „Altersmeister“

Eine ganz besondere Nummer ist ja Walter Johnen. Auch der Kiebinger Haudegen war „on the road“ – und holte sich tatsächlich den Altersklassensieg in der M75. „Die Zeit war nicht gut“, winkte er ab, „aber zum Sieg hat es gereicht.“

Es gab außerdem noch starke Frauenergebnisse. So lief Kathrin Ripper (LAV) ein souveränes Rennen, sie kam nach 1:40:29 Stunden ins Ziel – und das war der 2. Platz in der Altersklasse W50. Auch Karin Hormann (TSV Hirschau) kam mit der Zeit von 1:50:53 Stunden ins Ziel: Platz 8 in der Altersklasse.

Nächster Lauf

Wie sagte eine Läuferin, nachdem sie im Ziel war? „Wetter ist halt Wetter – da kann man nix machen.“ Und wie belohnten sich die Cracks? Einige holten sich nach dem Lauf und der Erholung eine Riesen-Eisbombe. Und wieder andere dachten bereits ans nächste Laufevent: den 100-Kilometer-Staffellauf am übernächsten Wochenende im Tübinger Sportinstitut (IfS).Werner Bauknecht

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Erstellt:
22.06.2022, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 57sec
zuletzt aktualisiert: 22.06.2022, 01:00 Uhr

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