Die Haeringstaffel gibt es nicht mehr

Verbotszone mit veralteter Straßenbezeichnung

07.01.2021

So sieht’s aus am Schlossberg seit 2015. Bild: Brieschke

So sieht’s aus am Schlossberg seit 2015. Bild: Brieschke

Vergangene Woche erreichte den TAGBLATT-ANZEIGER folgende Mail: „Liebe Redaktionsmitglieder, die Haeringstaffel wurde 2015 in Schlossbergstaffel umbenannt. Ich kannte Theodor Haering noch und schätzte seine Bücher, wie „Der Mond braust durch das Neckartal“... Die Umbenennung erfolgte wegen seiner Nazi-Vergangenheit. Haben Sie besondere Gründe für die Verwendung der alten Bezeichnung auf Seite 1 im TAGBLATT ANZEIGER vom 30.12.2020? Mit freundlichen Grüßen Dr. Hans Wacker.“

Ein erschrockener Blick auf unsere Titelseite und tatsächlich: Im Artikel über das Silvester-Feuerwerksverbot in der Tübinger Altstadt haben wir als Verbotszone genannt „Belthlestraße, Haeringstaffel, Schänzle, Alleenbrücke ...“

Und ohne langes Drumherum-Reden: Herr Wacker hat Recht. Die Haeringstaffel, die auf den Tübinger Schlossberg führt, wurde 2015 mit Beschluss des Gemeinderats in Schlossbergstaffel umbenannt.

Zu unserer Ehrenrettung: Wir sind nicht alleine schuld, dass wir da eine veraltete Straßenbezeichnung abgedruckt haben. Für die Aufzählung der Straßen und Plätze mit Feuerwerksverbot haben wir den Textteil direkt aus der entsprechenden Pressemitteilung der Stadt Tübingen kopiert, die vermutlich diese Pressemitteilung in genau dieser Form seit 2009 in ihrem Repertoire hat.

Das Feuerwerksverbot für die Altstadt gibt es ja, seit beim Jahreswechsel 2008/2009 eine Silvesterrakete das Dachgeschoss (und mehr) eines Hauses am Marktplatz in Brand gesetzt hat. Im Sommer danach wurde die Feuerwerk-Sperrzone festgelegt und seitdem wird immer für Silvester genau diese Pressemeldung verschickt. ika