Zuviel Blausäure

Verbraucherminister warnt vor bitteren Aprikosenkernen

07.03.2018

„Manche Menschen verzehren den inneren Teil von Aprikosenkernen, weil sie sich davon eine gesunde und positive Wirkung für ihren Körper versprechen. Unsere Untersuchungen belegen allerdings, dass sie sich dadurch einer erhöhten Belastung durch gesundheitlich nicht unbedenklicher Blausäure aussetzen. Die von der amtlichen Lebensmittelüberwachung untersuchten Produkte waren allesamt nicht verkehrsfähig und wurden von den Behörden aus den Regalen genommen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am vergangenen Freitag mit Blick auf aktuelle Untersuchungsergebnisse des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes (CVUA) Sigmaringen. Alle acht untersuchten Aprikosenkern-Proben hätten den seit Juli 2017 geltenden EU-Höchstgehalt für Blausäure in ebensolchen Produkten von 20 Milligramm pro Kilogramm überschritten.

Bei den von Natur aus besonders belasteten ‚bitteren Aprikosenkernen‘ konnten Blausäuregehalte von bis zu 2 730 Milligramm pro Kilogramm nachgewiesen werden. Bereits der Verzehr von ein oder zwei belasteten, rohen Kernen kann hierbei Symptome einer Blausäurevergiftung wie starke Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen oder Erstickungsgefühle auslösen. Die zu hoch mit Blausäure belastete und somit nicht verkehrsfähige Ware, die sich noch im Handel befand, wurde im Nachgang zu den Untersuchungen durch die zuständige Lebensmittelkontrolle aus dem Verkehr genommen, beziehungsweise durfte nicht mehr verkauft werden. Des weiteren wurden den entsprechenden Lebensmittelunternehmern auferlegt, Eigenkontrolluntersuchungen vor dem Inverkehrbringen der Ware zu veranlassen, sofern sie dies bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht belegen konnten.

„Die amtliche Lebensmittelüberwachung wird ihre Kontrollen und Untersuchungen zu Blausäure in Aprikosenkernen auch weiterhin durchführen und fortsetzen, um die Einhaltung der gültigen Höchstgehalte zu überwachen. Zudem werden wir auch

Leinsamen in den Fokus der Untersuchungen rücken, da nach derzeitiger wissenschaftlicher Diskussion zum Vorkommen von Blausäure auch Leinsamen natürlicherweise Blausäure enthalten kann“, erklärte der Minister für den ländlichen Raum. Vor allem bittere, aber auch süße Aprikosenkerne weisen von Natur aus hohe Gehalte an dem natürlichen Inhaltsstoff Amygdalin auf, aus welchem nicht unbedenkliche Verbindung Blausäure freigesetzt wird. fk