Der Kommentar

Dem Andenken der Toten geweiht

14.11.2018

Von Martina Fischer

Sitzt November fest im Laub, wird der Winter hart, das glaub‘.

Der November, von lateinisch: novem = neun, ist heute mit 30 Tagen der elfte Monat des Jahres und war seinem Namen nach der neunte im altrömischen Kalender, da das altrömische Kalenderjahr mit dem 1. März begann.

Das Jahr ist alt geworden und mit dem Jahreselften kommen trübe und kalte Vorwintertage, an denen es schon am späten Nachmittag dunkel wird. Dichter Nebel versteckt das Land und so bunt wie der Oktober war, so grau ist jetzt der November. Er heißt deshalb auch Nebelmond, Nebelung, Laubreife oder Dritter Herbst.

Kräftige Winde fegen um diese Zeit die letzten Blätter von den Bäumen oder lassen die welken Blätter von der Erde haushoch emporwirbeln, weshalb Karl der Große diesen Monat auch „Wintmanoth“ (Windmonat) nennen ließ. Der November wurde aber auch Wolfsmonat genannt, weil in früherer Zeit Wölfe in sehr strengen Novembernächten um einsam gelegene Gehöfte herumzogen, um Nahrung zu finden.

Die ganze Natur weist uns im November auf die Vergänglichkeit alles Irdischen hin und darum ist dieser „Elfte“ sinnreich dem Andenken der Toten geweiht. Seit dem Jahr 609 beginnt der November mit dem Allerheiligentag, den Papst Bonifazius IV ins Leben rief, um an die Heiligen und Märtyrer zu erinnern. Bei den Kelten begann um diese Zeit das neue Jahr. Dabei feierten sie ein großes Totenfest. Die Kirche legte dieses Verstorbenen-Gedenken um die erste Jahrtausendwende auf den 2. November und feiert seither an diesem Tag das Allerseelenfest als Gedenktag für alle Verstorbenen. Der November ist deshalb auch der Allerheiligen- oder Totenmonat.

Unangenehm war zu dieser Zeit manche bäuerliche Arbeit. Früher wurde erst Anfang November mit der Kraut, Runkel- und Zuckerrübenernte begonnen. Auch musste man jetzt an das Wässern der Wiesen denken, denn: „Im November Wässerung /Ist der Wiesen Besserung“. Außerdem wurden die Bauern im November zur Fronarbeit an Bächen, Gräben und Straßen aufgerufen.

Der November ist der Schlachtmonat, weil das Schlachtvieh jetzt fett geworden war und nicht über den Winter durchgefüttert werden konnte. Man begann jetzt mit den Hausschlachtungen, um Wintervorräte anzulegen.

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Erstellt:
14.11.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 14.11.2018, 01:00 Uhr

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