Ein kleines Licht

Vor 88 Jahren wurde Pluto entdeckt

21.02.2018

Heute schauen wir sehr weit über den Tellerrand hinaus – bis zum Pluto. Entdeckt wurde er vor 88 Jahren von dem Amerikaner Clyde Tombaugh, 2006 wurde er zum Zwergplaneten „degradiert“, berichtet Jacqueline Kern vom Deutschen Wetterdienst.

Am 18. Februar 1930 entdeckte der Amerikaner Clyde Tombaugh ein kleines Licht zwischen den Sternenbildern Zwilling und Stier. Nach eingehender Untersuchung wurde Mitte März 1930 die Entdeckung veröffentlicht und Tombaugh wie ein Star gefeiert. Er war der erste Amerikaner, der einen Planeten entdeckte. Die anderen Planeten wurden von arabischen oder europäischen Forschern entdeckt. Im Jahr 2006 wurde der Planet zu einem Zwergplaneten herabgestuft. Neuberechnungen lieferten einen Durchmesser von nur gut 2300 Kilometer, zum Vergleich: Unser Planet, die Erde, hat einen Durchmesser von mehr als 12 700 Kilometer.

Pluto zieht seine Bahnen in etwa sechs Milliarden Kilometer Abstand zur Sonne. Für eine Sonnenumrundung braucht der Planet fast 248 Jahre. Da die Sonne so weit entfernt ist, ist es auf dem Pluto ziemlich kalt: Die Höchsttemperatur liegt bei etwa minus 218 Grad Celsius. Pluto besteht zu etwa 70 Prozent aus Gestein und rund 30 Prozent aus Eis. Seine Atmosphäre, die sich nach Messungen aus der New Horizons Mission nur bis in eine Höhe von 1600 Kilometer über der Oberfläche ausdehnt, setzt sich hauptsächlich aus Kohlenmonoxid und Stickstoff sowie zu 0,5 Prozent aus Methan zusammen. Zum Vergleich: Die Atmosphäre der Erde ist Messungen zu Folge bis zu 10 000 Kilometer dick.

Wetter gibt es auf dem Pluto auch, allerdings hat das mit unserem Wetter auf der Erde eher wenig zu tun. Aufgrund der Entfernung von der Sonne bestimmt auf Pluto das Eis das Wetter. Die schwache Sonnenstrahlung sorgt auf dem Zwergplaneten für verschiedene Eisarten und Stadien und einen Wetterkreislauf, der unserem hydrologischen Kreislauf (Wasser aus den Ozeanen verdunstet, kondensiert und fließt wieder ins Meer zurück) ähnlich ist. Allerdings regnet es auf dem Pluto nicht. Wenn, dann fällt Schnee oder besser: Es fallen Kohlenwasserstoffkristalle.

Das Eis auf dem Pluto unterscheidet sich vom Eis auf der Erde, denn es handelt sich nicht um Eis ausschließlich aus Wasser, sondern auch um Eis aus Methan und Stickstoff sowie in kleinen Anteilen Kohlenmonoxid. Das Eis schmilzt auch nicht wie bei uns, sondern geht bei Sonneneinstrahlung direkt in den gasförmigen Zustand über. fk

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21.02.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 21.02.2018, 01:00 Uhr

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