Von Null auf Zehn

Vorbereitungstraining für den Erbe-Lauf

Jeden Donnerstag drängen sich seit Mitte Juli 25 bis 40 Menschen auf dem Gehsteig vor dem Tübinger Sportgeschäft Intersport Räpple. Vorwiegend in kurze Hosen und leichte T-Shirts gekleidet, scharren sie dort auf dem Asphalt.

21.08.2019

Die Laufgruppe, die sich donnerstags fit für den Erbe-Lauf macht. Bild: Werner Bauknecht

Die Laufgruppe, die sich donnerstags fit für den Erbe-Lauf macht. Bild: Werner Bauknecht

Eine Gemeinsamkeit verbindet die Sportler: Am 15. September wollen sie möglichst schnell durch Tübingens Altstadt hirschen, um am Ende an der Neuen Aula in der Wilhelmstraße durch das Ziel zu rennen. Sie trainieren nämlich für den Tübinger Erbe-Lauf. Unter den Läufern und Läuferinnen bei Intersport finden sich völlig unterschiedliche Niveaus. Die einen sind bereits laufgestählt bei diversen Volksläufen in der gesamten Region oder auch darüber hinaus. Und es gibt die Anfänger, die sich erstmals so einer Anstrengung stellen und sich beim Lauftreff das nötige Rüstzeug aneignen wollen. Dazu gibt es Ratschläge von Spezialisten. Das sind jene, die die einzelnen Laufgruppen auf den Strecken begleiten, immer donnerstags ab 19 Uhr.

Vorne dran natürlich Tim Lange, Bundesliga-Triathlet und unter anderem fünfmaliger Spitzberglauf-Sieger. Demian Wermighausen gehört zu den Anführenden, aber auch der unverwüstliche Walter Johnen von der LAV Stadtwerke Tübingen. Angeboten hat Intersport die Vorbereitungsläufe bereits vor vier Jahren. Mittlerweile hat sich ein harter Kern an Teilnehmern etabliert. Die sind dann auch dabei, wenn es im Spätherbst schließlich heißt: Der Tübinger Nikolauslauf ruft – denn auch dafür bieten die Intersport-Leute ein Programm an.

Die Distanzen für das Training sind ganz unterschiedlich, die Tempovorgaben natürlich auch. Da kann man sechs Kilometer mit einem Schnitt von 7:30 Minuten je Kilometer laufen, oder auch knappe 10,5 km mit einem Kilometerschnitt von 4:30 Minuten. Doch trotz des sportlichen Angebots bleibt die soziale Komponente wichtig: „Wir wollen einfach, dass Menschen zusammenkommen“, so Tim Lange, „und beim Laufen geht das am besten.“ Und natürlich beim anschließenden Radler, das Intersport den LäuferInnen stets bereithält.

Es wird gefachsimpelt, Tipps und Erfahrungen werden ausgetauscht und sogar Ängste vor der großen Herausforderung abgebaut. Regelmäßig kann man sich auch Laufschuhe ausleihen und sie testen. Mitmachen kann jeder, auch wenn er nicht beim Erbe-Lauf mitmacht. „Laufen tut immer gut“, meint Lange lachend, „und wenn es dann in diesem Jahr nix wird mit dem Stadtlauf, dann vielleicht im nächsten.“Werner Bauknecht