Warum ich mich impfen ließ

17.11.2021

Von Schülerpraktikantin Clara Werner

Viel Spekulation und wenig fundierte Information: Nach diesem Prinzip verbreiten immer noch viele Menschen ihr Halbwissen über Corona und die Impfung dagegen. Für mich ist das Virus allerdings längst kein abstraktes Thema mehr. Denn im Frühjahr hatten sich meine Familie und ich damit infiziert.

Die meiste Zeit unserer zweiwöchigen Quarantäne musste ich krank im Bett verbringen. Dabei wurde ich zunächst mit Symptomen konfrontiert, die ich von einer schweren Erkältung kannte. Erst später spürte ich am eigenen Leib, was Geruchs- und Geschmacksverlust bedeuten. Zwar fühlte ich mich nach einiger Zeit wieder gesund. Trotzdem musste ich bis zum Beginn der Sommerferien mit Auswirkungen der Infektion fertig werden. Monatelang konnte ich den Duft und die Aromen meines Mittagessens kaum wahrnehmen.

Bekannte und Freunde aus meinem Wohnort in Gomaringen, die sich auch mit Corona angesteckt hatten, machten ähnliche Erfahrungen wie ich: Die akute Erkrankung muss gar nicht immer so schlimm sein. Doch die Nachwirkungen schränkten noch lange die Lebensqualität ein.

Zum Glück hatten wir in unserer Familie keinen schweren Verlauf der Infektion, der eine Einlieferung in die Klinik oder gar künstliche Beatmung auf der Intensivstation notwendig gemacht hätte. Aber das ist für uns kein Grund, Corona zu verharmlosen. Denn auf die Leidenszeit mit fast 40 Grad Fieber und Schüttelfrost hätten wir gerne verzichtet. Genauso wie auf die Hustenanfälle, bei denen wir fürchten mussten, dass die Wände einstürzen. Damals hatten wir uns sehnlichst eine Prävention gewünscht, mit der uns das alles erspart geblieben wäre.

Jetzt geht es mir wieder gut. Doch die aktuelle Diskussion über die Corona-Impfung befremdet mich. Was haben die Gegner dieser Impfung eigentlich falsch verstanden? Meine Position in dieser Frage ist jedenfalls klar: Corona ist eine Krankheit, vor der man sich so gut es geht schützen sollte. Und jetzt gibt es dafür auch Wege. Aber man muss sie dann schon gehen.

Im Sommer hat die Ständige Impfkommission (STIKO) die Corona-Impfung auch für Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren empfohlen. Ich bin froh, dass ich mich als 14-Jährige jetzt auch gegen das Virus impfen lassen konnte!