Wenn Nebenkosten steigen

Was können Mieter tun? Wer kann sie unterstützen?

Die Gas- und Ölpreise bewegen sich auf einem Rekordniveau – zahlreiche Energieversorger haben ihre Preise in der ersten Jahreshälfte 2022 deutlich erhöht. Vermieter werden die Kosten wahrscheinlich weitergeben.

18.05.2022

Heizen wird teurer: Der Deutsche Mieterbund berät zu den Zahlungen. Bild: Adobe Stock/weixx

Heizen wird teurer: Der Deutsche Mieterbund berät zu den Zahlungen. Bild: Adobe Stock/weixx

Mit der jährlichen Heizkostenabrechnung reichen Vermieter die Kosten für Heizung und Warmwasser an ihre Mieter weiter. Diesen droht daher insbesondere im nächsten Jahr, also 2023, wenn sie die Abrechnung für 2022 bekommen werden, eine hohe Nachzahlung.

Dabei haben zahlreiche Mieter bereits Aufforderungen zur Erhöhung ihrer Abschlagszahlungen an den Vermieter zur Deckung der Preisanstiege erhalten.

Einige Wohnungsunternehmen gehen bereits jetzt von Nachzahlungen in Höhe von bis zu zwei Monatskaltmieten aus. Wie hoch die Nachzahlungen im Einzelfall konkret ausfallen werden, lässt sich aus Sicht des Deutschen Mieterbundes derzeit noch nicht belastbar darstellen.

Denn die Höhe der Nachzahlung hängt natürlich nicht nur von den Preisen, sondern auch vom individuellen Verbrauchsverhalten und der Höhe der Vorauszahlungen ab. Dennoch ist für die meisten Mieterhaushalte allein aufgrund der aktuellen Preissteigerungen für Öl und Gas mit einer deutlich erhöhten Nachzahlung spätestens im Jahr 2023 zu rechnen.

Der Deutsche Mieterbund beantwortet im Folgenden die häufigsten Fragen:

Mit welchen Summen muss man rechnen?

Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BEDW) stieg der Gaspreis für Haushalte in Mehrfamilienhäusern zum Jahresbeginn 2022 um 83 Prozent an, von 6,47 Cent/kWh auf durchschnittlich 11,84 Cent/kWh.

Wer einen neuen Vertrag abschließt, muss nochmals mit höheren Preisen rechnen. Rund die Hälfte der rund 43 Millionen Wohnungen werden mit Gas beheizt, rund 25 Prozent mit Heizöl. Hinzu kommt Fernwärme, die etwa 14 Prozent aller Wohnungen mit Wärme versorgt und für die Erdgas als Brennstoff ebenfalls eine zentrale Rolle spielt.

Das bedeutet, von den Preisanstiegen für Öl und Gas werden unmittelbar bis zu 90 Prozent aller Wohnungen und damit fast alle Mieter betroffen sein, weil die Vermieter ihre Kosten weiterreichen.

Muss ich zustimmen, wenn mein Vermieter ab sofort eine höhere Vorauszahlung von mir wünscht?

Einen Anspruch auf höhere Vorauszahlungen hat der Vermieter nur nach Rechnungslegung, sprich nachdem er dem Mieter eine formal und inhaltlich korrekte Abrechnung über die Nebenkosten zugestellt hat.

Ergibt diese Abrechnung einen Saldo zulasten des Mieters und ist davon auszugehen, dass die bisherigen Vorauszahlungen in Zukunft nicht ausreichen wird, darf der Vermietende entsprechend erhöhen. TA

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Erstellt:
18.05.2022, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 18.05.2022, 01:00 Uhr

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