Schnelle Strecke

Der Lauf 10k der LAV Stadtwerke Tübingen mit Top-Zeiten und vielen Teilnehmern

Das hat Tübingen noch gefehlt – ein Bestzeitenlauf für die Top-Läufer und -Läuferinnen der Langlaufszene.

20.06.2018

Der Lauf 10k der LAV Stadtwerke Tübingen mit Top-Zeiten und vielen Teilnehmern

Tübingen. Ein schneller, flacher Lauf sollte es sein, so entschieden die Organisatoren des 10k-Laufs Tübingen. Eingebunden war er in die Soundtrack-Veranstaltung der LAV Stadtwerke Tübingen, die traditionell im SV 03-Stadion stattfindet. Und so entschieden sich die Organisatoren für eine Piste, die in der Jahnallee startet, über den Radweg nach Hirschau führt, nach einem Kilometer abbiegt über den Landgraben Richtung B 28a, und dann auf einem Schotterweg zurückführt zum Freibad. Drei Mal wird der Kurs durchlaufen, und am Ende läuft man ins SV-Stadion ein und dort ins Ziel. Amtlich vermessen ist dieser 10-Kilometer-Lauf ebenfalls, also bestenlistenfähig.

Angemeldet hatten sich fast 450 Teilnehmer/innen, ins Ziel kamen dann 348. Möglicherweise hatte die Hitze viele davon abgehalten, überhaupt erst an den Start zu gehen. Dort tummelten sich dann im Grunde nur Jens Ziganke (Reichenau) und Dauersieger Daniel Noll (Glems) als Favoriten, die Tübinger Armada an schnellen Läufern war beim Soundtrack auf der Bahn eingespannt.

„Ich bin an Jens erst mal drangeblieben“, sagte Daniel Noll, „und es hat eine Weile gedauert, ehe er sich lösen konnte.“ Zu den beiden hatte zu Beginn noch Paul Snehotta aus Konstanz gehört, der am Ende Dritter wurde. Ziganke zog dann sein Rennen durch und siegte in 32:22, Noll kam 12 Sekunden danach ins Ziel. Dabei war dem Reichenauer ein Missgeschick passiert – die Führungsräder hatten Ziganke zunächst fehlgeleitet und am Ziel vorbei, so dass er dort noch einiges an Zeit liegenließ. Und wie war die neue Strecke nun? „Klar, die ist schnell, aber bei der Hitze kann man keine Bestzeiten laufen“, meinte Noll. Die Hitze war zwar durchgehend Thema, aber durch einen gelegentlichen Wind wurde die Qual dann doch angenehm gelindert.

Bei den Frauen siegte wie erwartet Nicole Möbus aus Heilbronn in guten 36:56 vor der Tübinger Top-Triathletin Karolin Degenhardt (38:08). „Ich hatte keine Probleme“, sagte Möbus, „ich bin einfach mein Rennen gelaufen, und dann hat es locker gereicht.“ Auch Degenhardt gelang eine Topzeit, zumal ihr Spezialgebiet ja das Schwimmen ist.

Manche hatten vor dem Lauf befürchtet, dass der geschotterte Weg parallel zur B 28 Probleme bereiten könnte. „Nö, das war gut zu laufen“, fand da Marius Knisel von der LAV Tübingen. Auch die Befürchtung, der Kurs könnte eckig und kantig sein, erwies sich als unbegründet. Die Kurven konnten elegant ausgelaufen werden. Überraschenderweise hatten einige Probleme mit der Anzahl der Runden. So erging es auch dem Chef des Tübinger Landgerichts, Reiner Frey. „Irgendwie kam ich aus der zweiten Runde raus und dachte, das kann es doch nicht gewesen sein“, berichtete er schmunzelnd, „dann war mit klar, es kommt ja noch eine. Das war mental natürlich ganz schlecht für mich.“

Auch der Sponsor des Laufs, Michael Brunet, war mitgelaufen. „Wir hatten 16 Mitarbeiter am Start“, berichtete er. Er hätte es gerne gesehen, wenn auch der Start statt in der Allee auf der Blauen Bahn erfolgt wäre. „Wer weiß, vielleicht nächstes Jahr.“

Was auf jeden Fall eine motivierende Bereicherung war: Es gab drei Bands an der Piste, die mit ihren Rocksounds für mächtig Wirbel sorgten. „Wenn man da knatschen muss, und dann zu den Bands kommt, reißt man sich zusammen und lässt sich antreiben“, sagte Frank Erdmann aus Stuttgart. Und dann gab es noch die Zuschauer an der Strecke. Besonders vor dem Freibad und ehe man wieder auf den Hirschauer Radweg abbiegt, sorgten sie für Stadtlauf-Feeling. Jeden Läufer und jede Läuferin peitschten sie nach vorne. Gut, dass auf den Startnummern die Namen angegeben waren.

Auch Überrundungen waren kein Problem. Das Feld hatte sich derart in die Länge gezogen, dass die schnellen Hirsche problemlos an den weniger rasanten Läufern vorbeikamen. Eine kurzfristige Erlösung von der Hitze gab es stets dann, wenn die Läufer nach dem Freibad für ein paar Hundert Meter in den Schatten der hohen Bäume einliefen. Erst auf Höhe des neu gebauten Bolzplatzes ging’s dann wieder in den Sonnenschein.

„Mit der Strecke und den Zuschauern – da wird es Zeit für eine Deutsche Meisterschaft in Tübingen“, sagte Zuschauer Werner Puth am Pistenrand. Die Veranstalter werden es gehört haben.Werner Bauknecht